Mütter-Challenge {Tag 28 – Mein heutiger Fokus: Liebe}

Heute ist der letzte Challenge-Tag. Ich habe diesen Tag herbeigesehnt und auch ein kleines bisschen gefürchtet. Einerseits musste ich mir täglich die Zeit fürs Schreiben aus den Rippen schneiden und habe dafür einiges anderes liegen lassen. Es wird also in nächster Zeit entspannter und ich kann aufgeschobene Projekte endlich in Angriff nehmen (Sitzsack fürs Kinderzimmer nähen, Family-Artikel schreiben, sinnlos im Internet surfen, tonnenweise Hummus essen).

Andererseits werde ich die Disziplin des täglichen Schreibens vermissen. Sie hatte mich gezwungen, mich einem bestimmten Thema zu widmen, das sich dann wie ein roter Faden durch den ganzen Tag zog. Ja, nicht nur durch den Tag, denn die Challenges haben Spuren hinterlassen. Jedes einzelne Thema sickerte wie hartnäckiger Regen langsam in die Tiefen meines Herzens. Das Schreiben stieß in meinem Inneren Türen auf, von denen ich manche lieber verschlossen gehalten hätte. Was ich dahinter fand, war anstrengend, wunderbar und manchmal auch schmerzhaft. Denn hinter diesen Türen fand ich Wahrheiten. Und ich durfte diesen Wahrheiten ins Gesicht blicken. Zum Beispiel die Wahrheit, dass ich Geduld durchaus lernen kann. Oder die Wahrheit, dass ich meine Liebe für meine Familie durchs Bekochen ausdrücken darf. Oder die Wahrheit, dass ich mir selbst gnädig sein darf. Oder die Wahrheit, dass ich oft zu weit von der Mutter entfernt bin, die ich eigentlich sein möchte.

Die letzte Aussage ist schmerzhaft. Und gleichzeitig so befreiend. Denn die Mütter-Challenge hat mir geholfen, mich von dem Mutter-Traumbild, das ich anstrebte, zu verabschieden. Stattdessen habe ich entdeckt, wie meine Begabungen und auch Begrenzungen unser Familienleben bereichern. Ich darf mir selbst mit Liebe begegnen. Und glauben, dass ich geliebt bin. Unsere Familie ist nicht immer ein friedlicher Ort. Aber ich wünsche mir, dass er zu einem Ort wird, an den wir flüchten können, wenn draußen Stürme toben. Dass er zu einem Ort wird, an dem Liebe gelebt, geatmet und ausgestrahlt wird.

Heute früh las ich einen Satz, der mich schon länger begleitet:

“Warte nicht darauf, liebevolle Gefühle zu haben. Entscheide dich heute und jeden Tag neu, den Weg der Liebe zu gehen und zu lieben.” (Joyce Meyer)

Das ist reife, hart erarbeitete, jenseits von Verliebtheit, tränenbegossene und erkämpfte Liebe. Das ist Liebe, die hält.

Liebe zu mir selbst. Liebe zu meinem Mann. Liebe zu meinen Kindern.

 

 

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