Was war hier los in den letzten Wochen? So langes Blogschweigen bin ich von mir nicht gewohnt. Aber dem Schreiben kommt doch meist ganz simpel das Leben in die Quere. Und die Verschieberitis auf morgen. Und hat man längere Zeit geschwiegen, braucht man erst mal wieder einen gehörigen Anlauf, um ins Schreiben hineinzufinden. Wenn man etwas regelmäßig tut, verliert man den Schwung nicht.
Aber ja, das Leben. Es plätschert hier gleichförmig dahin, in schönster Monotonie. Ich möchte dich nicht langweilen mit den banalen Alltäglichkeiten, aber andererseits erhalten sie mich aufrecht: Die Routine, die eingeschliffenen Handgriffe, die Schlupfwinkel (Mittagsschläfchen, Teestunde, Netflixmarathon). Die Zäsur namens Pandemie hat unser Leben zusammengeschrumpft nicht wahr?
Durchs Niemandsland reisen wir. Nebel verschleiert die Sicht, wir sehen kaum jemanden, verlieren Ziel und Zweck aus den Augen. Aber das Niemandsland ist ja nicht die Endstation, nur Durchreise. So etwa wie Belgien auf der Fahrt nach England. Oder Österreich auf dem Weg ins sonnige, wunderbare Italien (Sorry an alle Belgier und Österreicher an dieser Stelle). Ich muss mir das immer wieder in Erinnerung rufen. Gerade jetzt, heute, wo echter Nebel über den Wiesen hängt und ich mich innerlich für die großen und kleinen Tagestaten aufraffen muss. Eine Reportage will geschrieben, der Garten weiter bepflanzt, Wäsche an die Leine, Kindern das Past Participle erläutert werden. Wenn man nicht weiter als fünf Meter sieht, braucht man auch nicht groß drüber nachdenken, was in zehn Metern sein wird. Dann darf man sich doch völlig auf das Sicht- und Greifbare konzentrieren, ganz nach dem Motto der überstrapazierten Achtsamkeitsmode. Aber das Herumstochern im Nebel macht auch müde. Mich zumindest. Irgendwo habe ich mein Mojo, meinen Pep, verloren. Ich finds nicht wieder. Auch egal. Im Transitland brauch ich ihn ja nicht wirklich. Den heb ich mir für Italien auf.
Manchmal rutscht mir die Quengel-Fragen aller Quengel-Fragen raus: Ist es noch weit?
Leider gibt es auf dieser Reise weder Navi noch Straßenkarte, die mir diese Frage beantworten könnte, sondern wir müssen vertrauen, dass hinter diesem Transitland etwas Besseres auf uns wartet. Und in der Zwischenzeit müssen wir dieses Niemandsland, dieses Hier und Jetzt hinnehmen und gestalten. Schöne Zwischenstopps einlegen. Ja, auch Österreich hat schöne Orte. Und ein paar Snacks helfen auch immer.






wie wundervoll formuliert! und sicherlich sooo vielen direkt aus dem herzen geschrieben!!!
ich kann mich noch nicht entscheiden, ob „Transitland“ oder “ die Quengel-Fragen aller Quengel-Fragen: Ist es noch weit?“ meine liebste Stelle ist.
🙂
DANKE! Halte gut durch!