
Vor einigen Wochen rief ich in die Runde: Stellt mir eure Fragen! Ich antworte!
Ich musste ein wenig lachen über die Bandbreite der Fragen, die daraufhin eintrudelten. Was machst du gegen Schnecken? Was denkst du über andere Weltreligionen? Wie soll ich eine Freundschaft beenden?
Bevor wir in die Fragen und meine Antworten eintauchen, möchte ich betonen, dass ich weder eine Expertin, noch eine Seelsorgerin bin. Ich schöpfe aus meiner eigenen Erfahrung. Vielleicht magst du etwas ergänzen und das Spektrum der Antworten erweitern. Dann schreib das gerne in die Kommentare!
Let’s go:
Wie hast du die Kleinkindjahre überstanden?
Liebe Väter und Mütter von Babys und Kleinkindern:
Ihr bewältigt eine Aufgabe, die laut Studien so anstrengend ist wie zweieinhalb Vollzeitjobs*. Stell dir vor, du füllst von 6 bis 8 Uhr morgens Regale im Supermarkt auf, du schnappst dir einen Donut und einen Kaffee To-Go, eilst zu deinem Dienst als Kita-Mitarbeiterin und bist froh, wenn du zwischendurch einmal kurz auf Toilette gehen kannst. Ohne Pause geht es um 17 Uhr weiter in die Pizzeria, wo du als Kellner bis 22 Uhr abends bedienst und das zum Abendessen isst, was andere übriglassen. Wenn du überhaupt daran denkst, dich regelmäßig und vernünftig zu ernähren.
Ich glaube, wir können die Kleinkindjahre nur dann gut leben, wenn wir uns nicht noch mehr abverlangen, als wir leisten können. Wir brauchen nicht noch besseres Zeit-Management, nicht noch mehr Kinderzimmer-Inspo, nicht noch mehr Erziehungstipps, sondern sehr, sehr viel weniger. Wovon wir mehr brauchen: Verbindung, Stille, Gelassenheit und vor allem Joy of Missing Out.
Aber lass mich kurz von meinen Erfahrungen erzählen:
Die Kleinkindjahre waren in meinem Fall sehr anstrengend, weil ich a) kein Support-System vor Ort hatte und b) oft krank war.
Deshalb musste ich Strategien entwickeln. Hier eine kleine Auswahl, die mir Leib und Seele gerettet haben:
- Mittagsschlaf. Mittagsschlaf. Mittagsschlaf. Ich kann es nicht oft genug betonen. Hier habe ich ausführlicher darüber geschrieben. Das ist eine Praxis, die ich bis heute beibehalten habe. Ich bin einfach ein besserer Mensch, wenn ich mein Mittagsschläfchen halten kann.
- Schreiben. Ich habe mir meinen Stress, meine Anspannung von der Seele geschrieben. Ich habe die Sprüche und Streiche der Kinder aufgeschrieben. Alles, alles, habe ich festgehalten: Das Schöne, das Mühsame, das Schreckliche.
- Mich über meine Kinder freuen. Wann immer sie gerade selbstvergessen spielten oder ein Schneckenhaus untersuchten oder mit ihren Freunden durchs Haus tobten oder einer Geschichte lauschten und ganz besonders, wenn sie selig schlummerten: Ich habe diese Momente aufgesogen, die so viel von der Anstrengung wieder wettmachten.
Und ic…
Hallo Veronika, Danke für diesen sehr spannenden Text und die guten Antworten auf die Fragen.
Mich würde noch interessieren: Welche zwei Tips setzt du in deinem Alltag um zur Mediennutzung/Umgang mit Natel? Vielleicht könnte ich da auch gerade praktisch etwas umsetzten.
Liebe Grüsse, Mirjam