(Dieser Beitrag ist für Abonnenten.
Gegen eine kleine Gebühr bekommst du zweimal pro Monat Zugang zu meinen Beiträgen.
Einfach nach unten scrollen und unter dem Herz anmelden.
Danke, wenn du meine Arbeit unterstützt.)
Es ist ein Wunder geschehen!
Ich gehe seit einiger Zeit pünktlich ins Bett.
Pünktlich heißt bei mir: 10 Uhr abends. Ohne Handy. Mit einem Seufzer der Erleichterung und mit einem wohligen Schauer ziehe ich die Decke über mich, schalte meine Nachttischlampe ein und lese noch eine halbe Stunde. Dann Licht aus, noch ein paar unzusammenhängende Wortfetzen Richtung Himmel und schon dämmere ich weg.
Die Abendstunden bergen die Gefahr, dass man in diesem Zeitraum alles nachholt und sich das gönnt, was man tagsüber verpasst hat. Eine Art Wiedergutmachung für all den Lärm, das Gebrauchtwerden, das Streitschlichten, die Erschöpfung, das Abarbeiten von Aufgaben. Und so eine Wiedergutmachung braucht seine Zeit. Viele, viele Stunden vor dem Fernseher und dem Handy bis man mit schlechtem Gewissen Richtung Bett wankt und einen die Panik anfliegt, weil die Nacht nicht mehr genügend Stunden zur Erholung bieten wird.
Ein Kreislauf, den ich jahrelang betrieb und der nicht besonders zu meiner seelischen Ausgeglichenheit beitrug.
Diese Abendstunden verstand ich als Selbstfürsorge:
Zeit für mich. ME-TIME!!!
Fernbedienung. Schokolade, Wein, noch ein bisschen mehr Wein, Aufbleiben bis in die Puppen.
Versteh mich nicht falsch. Ich möchte dir deine Abendzeit mit Enola Holmes und Rittersport und Chardonnay gar nicht vermiesen. Wir alle brauchen Dinge, die uns beglücken.
Aber ich will ehrlich sein: Diese Art der Selbstfürsorge fährt mich an die Wand. Sie betäubt mich. Sie raubt mir auf lange Sicht Kraft. Sie schwächt mich. Sie schenkt mir für einen kurzen Augenblick Freude, aber am nächsten Tag Katerstimmung. Sofortige Bedürfniserfüllung ist in Wirklichkeit in vielen Fällen keine echte Selbstfürsorge. Sondern Sabotage.
Als evangelikale Christin hatte ich ein gespaltenes Verhältnis zu Selbstfürsorge.
Jedes Wort, das mit „Selbst“ beginnt, ist mit schlechtem Gewissen besprenkelt. Die Frage: „Darf ich das?“ hängt im Raum. Jesus selbst hat doch gesagt, man solle sein Kreuz auf sich nehmen und sich selbst verleugnen. Zuviel Beschäftigung mit eigenen Bedürfnissen scheint dem zu widersprechen.
Mainstream-Selbstfürsorge war für mich immer ein gefährliches Spiel mit Selbstbesessenheit und Narzissmus. Wie viele Spa-Tage und Spirulina-Smoothies brauche ich? Brauche ich sie überhaupt? Wenn ich doch mein Ich verleugnen soll……
Selbstverleugnung im Sinne von Bedürfnisunterdrückung macht uns nicht heiliger, sondern krank und entfremdet uns von uns selbst. (Ich verstehe Jesus hier so: Wir sollen Ungerechtigkeiten tragen ohne Gegengewalt. Auch diejenigen, die gegen andere begangen werden. Denken wir an die Black-Lives-Matter-Bewegung. Oder an Corrie ten Boom)
Als Frau in unserer westlichen Kultur hatte ich ein gespaltenes Verhältnis zu Selbstfürsorge.
Was mei…
Danke für einen weiteren tollen Artikel!
Ich würde gerne mehr zu deinem Book Club erfahren (träume schon seit Jahren selbst von einem): Wie habt ihr euch gefunden? Wie sieht ein typischer Abend aus? Bringt jemand Fragen mit? Wie sucht ihr aus was ihr gemeinsam lest? In welchen Abständen… usw usf 🙂
Hallo Veronika, ich weiß nicht ob das zu weit in deine Intimsphäre greift, aber mich würde interessieren: du schreibst öfters über deine Familie, über deine Töchter aber selten über deinen Mann – was sind deine Gedanken zu Ehe? Wie steht dein Mann zu “deinen” Themen wie Feminismus, Glaubensdekonstruktion, Selbstfürsorge, Garten, etc? Redet ihr viel darüber oder sind das Dinge die du eher mit dir selbst ausmachst?
Hallo Veronika,
gerne würde ich etwas über deine Tagesstruktur erfahren.
Du machst und du schaffst soooo viel. Dazu braucht man bestimmt eine seeehr gute Struktur
für den Tag.
Und jaaa ich würde auch gerne etwas über seine Selbstfürsorge Routine erfahren. 🙂
Ich bin so froh und dankbar, dass ich hier ein kleiner Teil von dir mitlesen darf.
Wann immer ich etwas von dir lese, feier ich das. :-))
Hallo Veronika,
das ist eine feine Idee.
Ich mag deine Ideen…:-)
Ich würde gerne etwas über deine Tagesstruktur erfahren. Du schaffst sehr viel und bis auch
noch kreativ, dass geht nur mit einer guten Struktur…:.)
Ich neige zu Erschöpfung und du tust mir auch eine sanfte Art gut. Danke dafür!
Ja und deine Selbstfürsorge Routine würde mich auch interessieren.
Danke nochmal….:-)