Einfach Advent – Woche 2 :: Von Teenagern und dem Warten

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Wie du wahrscheinlich weißt, habe ich zwei Teenagerinnen zu Hause. Junge, lustige, nachdenkliche, wunderbare Wesen, bei denen noch einige Jahre ins Land gehen werden, bis sie ausgereifte Menschen sind. Die Betonung liegt auf dem Werden. 

Was da nicht alles wird! 

Aus einem kleinen Pferdemädchen wird ein hochgewachsener Mensch, der physikalische Formeln versteht. Aus kindlicher Unbekümmertheit wird ein Nachdenken über die Welt und den eigenen Platz darin. Und die Stapel der „Magischen Tiere“ weichen Jugendbüchern mit ernsteren Themen. 

Das Werden, ach, es braucht ja immer so viel Geduld. Wenn ich mich selbst betrachte, dann bin auch ich immer wieder noch im Werden. Ich versuche diesen Umstand zu fassen. Glaubte ich doch vor einigen Jahrzehnten, dass die Persönlichkeitsentwicklung mit spätestens 20 abgeschlossen und man dann ein fertiger Mensch sei. Für immer. In Stein gemeißelt. Nie mehr hin und her geworfen von inneren und äußeren Lebensstürmen. 

Haha. 

Gestern Abend war dieses Sehnen wieder da: Dass die Sache mit dem Werden ein bisschen schneller vorangehe. Zumindest bei meinen Töchtern. Denn es kostet viel in diesen Jahren. Ich lasse Gewitter stoisch an mir vorüberziehen, ignoriere donnernde Zimmertüren und rüttelnde Stürme. Ich gehe in Gedanken mit den Kindern zur Schule, wenn eine Mathearbeit ansteht. Ich feiere jede gute Note und bei den schlechten, da finde ich tröstende Worte und mache eine heiße Schokolade. Und manchmal, da rieseln Geduld und innere Stärke aus mir heraus– die zwei Grundzutaten gelingender Begleitung Jugendlicher – und an ihre Stelle treten meine eigenen Stürme und Gewitter. 

Ich möchte manchmal die Zeit vorspulen. 

Ach, wenn sie doch erst 18 wären.“

Und das erinnert mich an andere Zeiten in meinem Leben. „Ach, wenn ich erst 18 wäre!“ „Wenn ich erst den richtigen Mann treffe!“ „Wenn ich endlich heirate.“ „Wenn ich endlich Kinder bekomme“. „Wenn ich …

2 Kommentare zu „Einfach Advent – Woche 2 :: Von Teenagern und dem Warten

  1. Ganz arg schön! Warum auch immer kommen mir bei diesen Worten die Tränen. Danke für diesen kurzen schönen Moment mit deinen Worten 😊

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