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Letzte Woche stand ich vor unserem Archivschrank. Zwei weiße Schränke in der Dachkammer beherbergen Fotoalben, Briefmarkensammlungen (….sie könnten ja eines Tages viel wert sein und als Altersvorsorge dienen. Oder? ODER??), Tagebücher, Erinnerungen und Briefe. Es liegt an meinem Naturell, dass ich solche Dinge nicht wegwerfen kann, denn ich bin eine Bewahrerin: Eine, die sich immer wieder der Vergangenheit zuwendet. Teils aus Nostalgie, die mit dem Alter immer stärker wird. Teils aus Neugier.

Ich zog ein altes Tagebuch heraus. Das silberne, kleine, welches ich vor 20 Jahren zum Abschied aus der Werbeagentur von meinen Kolleg*innen geschenkt bekommen hatte. Sie, die schon sehr viel länger dort gearbeitet hatten und nicht ganz nachvollziehen konnten, warum es mich nach wenigen Monaten schon wieder weiterzog, sagten: “Schreib deine Abenteuer auf, die du erleben wirst!” Es dauerte 11 Jahre bis ich das Buch mit seinem glatten Silberschnitt gefüllt hatte.
Seite um Seite blätterte ich um, die Stunden verstrichen unbemerkt. Ich saß auf meinem Bett, die Geräusche meiner spielenden Kinder aus dem Garten rückten in die Ferne, das harsche Nachmittagslicht wechselte über in abendliche Weichheit.
Wie kann es sein, dass ein Leben so schnell verstreicht? Hier heirate ich gerade und schreibe meine Angst und meine Freude auf. Hier warte ich auf auf mein erstes Kind. Unsicherheit. Hier weiß ich beruflich nicht mehr weiter. Hier versuche ich herauszufinden, welchen Plan Gott für mich hat. Hier bin ich unglücklich über meinen Körper. Über meine anfängliche Kinderlosigkeit. Über einen Ehestreit. Über meine Schlaflosigkeit. Über – ach! – alles. Hier bekomme ich mein zweites Kind. Hier verspüre ich tiefes Glück. Hier komme ich in meinem Leben an. Endlich.
Nur, dass nach dem Glück das Leben weitergeht. Die letzten Worte in dem silberfarbenen Tagebuch lauteten: “Morgen fliege ich mit xy für vier Tage nach Barcelona.” Die Zeil…
Danke dir, einfach mal wieder für Deinen Blog, den Einblick in Dein Leben und Deine Gedanken.
Kleine Anregung für den Tagesplaner: Vielleicht mal als Ringbuch oder Abreißblock herausbringen? Dann muss man ihn nicht erst ausdrucken 😉
LG
Liebe Veronika,
ich bin jetzt schon in großer Vorfreude auf dein Buch. ;.)
Lieben Gruß Susanne
und danke, dass du soviel mit uns teilst.