“Ich fühle mich abgeschnitten vom Leben.”
Gestern sprach ich diese Worte. In einer Runde mit zwei Freundinnen, mit denen ich mich wöchentlich treffe. Wir sind ein Mini-Quickie-Hauskreis. Eine Stunde am Morgen. Ein Kaffee. Eine kurze Austauschrunde. Ein kurzes Gebet. Und dann geht wieder jede ihrer Wege. Zurück ins Büro, in die Küche, zu den Kindern. Thats my kind of people!
“Ich fühle mich abgeschnitten vom Leben. Das passiert mir immer im Januar.”
Das war keine Klage. Nur eine nüchterne Feststellung. Und dann, nachdem ich wieder alleine war, las ich irgendwo, dass es hilft, seine Sätze mit “Ich liebe….” und “Ich hoffe…” zu beginne. Das sei eine gute Medizin gegen den Januar-Blues, die Pandemie-Pein und allgemeinen Weltschmerz.
Ich habe es ausprobiert. Und das hier aufgeschrieben:
Ich liebe leuchtendes Moos auf Baumstümpfen.
Ich liebe errötende Radieschen und Saatgutkataloge.
Ich liebe es, im Winter vom Frühling zu träumen und von Leben, das im eisigen Boden schlummert.
Ich liebe Lächeln hinter Masken, Duft von frischem Brot, verschlafene Kindergesichter, Feuerprasseln, das Gewicht von Federbetten.
Ich liebe Gedichte, Mythen, stille Klugheit.
Ich liebe die Raben, die Katze, die Dunkelheit.
Ich liebe stürmische Tage und stille Nächte.
Ich liebe frische Bettlaken, Weidenkätzchen, Kirschkompott.
Und Menschen.
Ich hoffe, du hast einen Hund oder einen Menschen oder eine Gitarre.
Ich hoffe, du drehst dein Radio auf und tanzt.
Ich hoffe, du spürst eine göttliche Umarmung.
Ich hoffe, du siehst dich im Spiegel an und liebst, was du siehst.
Ich hoffe, du hörst nicht auf zu hoffen und zu lieben.
So ein toller Mini-Hauskreis. Und danke für die Worte voller Liebe und Hoffnung!