Engel in Südfrankreich

Wüstenzeiten platzen ungebeten in unser Leben und benehmen sich wie Partygäste, die nicht gehen wollen und die weder subtile noch grobe Hinweise lesen können. Sie strapazieren unsere Gastfreundschaft und feiern auch dann noch weiter, wenn wir schon lange im Bett sind. Sie räumen auch nie hinter sich auf, sondern erwarten, dass wir das Chaos beseitigen.

Wenn ich eines gelernt habe in meinen neuen 46 jungen Jahren auf diesem Planeten, dann dies: Wüstenzeiten kommen. Und gehen. Selbst wenn wir mit äußerster Vermeidungshaltung leben, stolpern wir unvermeidlich hinein. Manche brauchen wir sogar. Sozusagen als Wachstums- und Reifehilfe. Aber niemand von uns begibt sich freiwillig in Wüstenzeiten (es sei denn, man pflegt einen ausgeprägten Opferkomplex). 

Was allen Wüsten gemein ist: Sie sind groß. Unübersichtlich. Wir wissen nicht genau, wo sie anfangen. Wo sie enden. Wie wir sie UM GOTTES WILLEN bewältigen sollen! Und werde ich je wieder Land betreten, das nicht nur aus Steinen, Sand und Hitze besteht? 

Eine andere Sache habe ich ebenfalls gelernt: In der Wüste suchen uns Engel auf. So richtige Engel aus Fleisch und Blut. Partygäste, die nicht unsere Wohnzimmer und Seelen verwüsten und unseren Weinvorrat wegsaufen. Sondern die mit Geschenken kommen. Unsere Hand halten. Zuhören. Rat geben. Uns aus der Klemme helfen. Und meist schon wieder weg sind, bevor wir überhaupt Danke sagen können. 

Wir hatten beschlossen, eine Pause von der Wüste zu machen. Zwei Wochen hingen wir in einer Oase namens Cote d’Azur rum. Ja, du hast richtig gelesen: Wir, die wir Corona sehr ernst nehmen, sind in den Pfingstferien weggefahren. Mit viel schlechtem Gewissen im Gepäck und PCR-Testergebnissen im Handschuhfach, die dann letztendlich niemanden interessierten. Zwei Wochen fast leerer Campingplatz an der Bucht von Pampelonne. Digital Detox wollte ich machen. Gott nahm mich beim Wort und ließ mich mein Handy auf einem französischen Rastplatz verlieren. 

Ich las sieben Bücher im Urlaub. Schlief viel. Vergaß die ganze Corona-Anspannung. Ließ mich von Meereswellen schaukeln. Schwelgte in Pain au Chocolat, Roséwein, Fromage und Moules Frites. Brachte meinen Kids Phase 10 bei. Wanderte unzählige Küstenpfade. Strickte. Sammelte mit meinen Mädchen Meerglas. Machte Ausritte. Und meistens saß ich nur da und sah aufs Meer. Überlegte kurz, wieviel eine kleine Immobilie in der Provence kosten würde. Verwarf den Gedanken wieder und aß noch ein Pain au Chocolat. 

Engel kreuzen eher selten meine Wege. Aber in Frankreich scheinen sie in geballter Form vorzukommen. Eine Frau, die plötzlich wie aus dem Nichts neben meinem Autofenster stand und mir den Weg erklärte, den ich vorher verzweifelt gesucht hatte (Nebenbemerkung: wir standen im Nirgendwo). Ein Parkplatzwächter, der an einem einsamen Parkplatz genau in dem Moment auftauchte und uns die Schranke öffnete, als wir ratlos und leicht panisch vor einem kaputten Automaten standen. Eine Campingplatz-Mitarbeiterin, die sich beide Beine ausriss, um uns zu helfen. Ein Franzose, der uns wortlos Zitroneneis schenkte. Der Engel aller Engel entpuppte sich als der Manager der Raststätte, auf der ich mein Handy verloren hatte. Bei einem Zwischenstopp auf der Rückfahrt drückte er mir es wieder in die Hand. Ich fiel ihm nicht um den Hals. Aber die Tränen hinter meiner Maske sagten auch so Danke.

Ich traue mich wieder, der Welt zu vertrauen.

Und ich hoffe, dass ich demütig genug bleibe, zu wissen, dass die Wüstenzeit Anderer gerade kein Ende findet.

Deshalb biete ich dir an dieser Stelle an, für dich zu beten. Zu dem Gott, der alles neu machen will. Der schon dabei ist, diese Welt zu einem Ort zu verwandeln, wo wir wieder Vertrauen schöpfen. Der die Wüsten zurückdrängt und den Schrei der Schöpfung hört. Der sogar manchmal Engel schickt.

Schreib mir einfach in die Kommentare – auch gerne anonym – für was ich beten soll. Aber lass mich erst noch schnell ein Pain au Chocolat essen. Dann bin ich bereit….

Veröffentlicht unter Reisen.

49 Kommentare zu „Engel in Südfrankreich

  1. So schöne Bilder, so ein schöner Text. Danke für’s Erinnern, für’s Mitnehmen, für’s Auftanken durch das, was du schreibst. Und danke für’s Beten <3

  2. So schön! Ich war während dem lesen auch kurz in Frankreich.
    In den letzten Wochen habe ich gemerkt, dass ich vermehrt verspüre wie ausgelaugt, müde, leer, launisch und unfair ich gegenüber meinen Kindern bin. Ich sehne mich danach, dass Gott mein Herz heilt und mit seinem Frieden und seiner Liebe füllt! Ich wünsche mir, dass diese Wüstenzeit ganz bald zu Ende ist.
    Danke fürs beten!

  3. Was genau ist den Strandglas? Es ist auf jeden Fall wunderschön geheimnisvoll.
    Danke für‘s mitnehmen nach Frankreich.
    Ich bete für eine kleine Teilzeitstelle die zu mir passt und ein neues Zuhause zu gegebener Zeit. Betest du mit?

  4. Gerade bist Du in diesem Text mein Engel. Mein Gebetsanliegen (die Wüste hat mich gestern Abend ereilt…): Wir leben in einem alten Bauernhof mit 4 weiteren Personen, sozusagen ein Mehrgenerationenhaus mit viel Geschichte in den alten Bauteilen. Gerade bauen wir im Speicher um für ein neues Kinderzimmer. Leider ist der Umbau langwierig und laut, so dass gestern unserer lieben Nachbarin die Nerven gerissen sind, weil sie psychisch vom Lärm so angegriffen ist. Einerseits stecken wir mitten im Bau und können nicht mehr zurück, andererseits möchte ich meiner Nachbarin helfen, wieder “Land” zu sehen und nicht daran kaputt zu gehen. Ich habe in dieser Nacht viel gebetet und wir hatten gerade ein gutes Gespräch. Aber noch ein bisschen Gebet eines weiteren Engels als Topping oben drauf würde uns gut tun. Danke vielmals.

  5. Ich fühl mich so eingesperrt mit 3 Männer, davon zwei in der Pubertät, einem Chef, der so oft seinen Frust an mir abbaut – der Himmel ist grau und es scheint nur zu regnen, ich würd mich so gern in Luft auflösen oder ans Meer beamen – allein!! Ich wär so dankbar für Gebet!

  6. So wunderschön geschrieben – auch ich war sofort wieder in der Provence unterwegs, wo wir schon beim Thema wären. Corona hat unserer Familie finanziell sehr viel abverlangt. Mein Mann war immer schon viel am Arbeiten aber seit ein paar Monaten hat er gefühlt keine Pause mehr! Für unsere Familie wünsche ich mir gerade nichts mehr als ein paar Tage Auszeit an einem schönen Ort… Gott weiß es und du, liebe Veronika jetzt auch.

    1. Ich habe vor 4 Wochen eine wunderbare zweite Tochter zur Welt gebracht und bin Gott wirklich dankbar, für dieses gesunde Kind. Leider war die Geburt sehr schwer und ich leide noch immer sehr unter den Geburtsverletzungen. Auch emotional machen mir die körperlichen Veränderungen sehr zu schaffen. Ich bete täglich um Heilung an Körper und Seele und wäre dankbar wenn jemand für mich betet. Ich möchte eine fröhliche und gesunde Mutter für meine Kinder sein.

  7. Wer hat denn so lange den Garten und die Tiere und das Haus gehütet? Seit wir all dies auch haben, traue ich mich gar nicht mehr in Urlaub zu fahren, leider. Bräuchte da auch einen engel, das wäre toll….

  8. Liebe Veronika Ich bin sehr berührt von Deinen Zeilen. Vielen Dank für die vielen Einblicke. Mir kullern die Tränen. Es gibt mir so viel Hoffnung, dass auch ich die Wüste wieder mal verlassen kann. Kannst Du bitte mal für meine Ehe beten? Wir haben einen 8-jährigen Sohn, der einige Jahre an Epilepsie litt. Es ging so vieles zwischen meinem Mann und mir kaputt. Ich denke immer wieder, wir schaffen es nicht. Dazu kommt, dass Florian kein einfaches Kind ist, er hat im sozialen Bereich immer wieder Probleme. Kann die Menschen nicht gut fühlen oder verstehen. Ich danke Dir ganz ganz ganz herzlich. Und werde Deine Texte immer wieder mit Freude lesen, die schönen Bilder bewundern. Liebe Grüsse Beatrix Gloor

  9. Bitte, ein Gebet dafür, dass die Menschen begreifen, dass die Klimakrise schon da ist. Und ein zweites dafür, dass alle die Veränderungen wohlwollend mittragen weil/wenn sie klug gemacht werden. Danke.

  10. Danke für den wundervollen Text, danke für die wunderschönen Bilder, die die Schöpfung in all ihrer Pracht hervorheben. Und danke für die Aufforderung Gebetsanliegen zu teilen. Ich habe mir erlaubt ebenfalls die Sorgen und Ängste, die in den Kommentaren geteilt wurden, in ein mein Gebet aufzunehmen. Ich wäre dankbar, wenn jemand im Gebet an mich denkt, “nur” ein bisschen innere Ruhe und Frieden im Herzen ❤. Vielen Dank dafür

  11. Wow, danke für deine Worte. Jedes Mal berühren sie mein Herz! Wie toll, dass ihr so mutig wart und diesen Urlaub gewagt habt und dann so beschenkt wurdet. Ich habe in den letzen Wochen gemerkt, dass es mir schwer fällt Dinge zu genießen. Da wäre ich dankbar für Gebet! Und ich danke Gott, dass er dich mich so viel Wortkreativität ausgestattet hat, die er nutzt und mir immer wieder den Blick weitet! Von Herzen danke dafür!! <3

  12. Vielen Dank für diesen Beitrag. Ich sitze zu Tränen gerührt davor. Meine Wüstenzeit scheint kein Ende zu nehmen. Im Lauf des April letzten Jahres hat sich eine Angststörung breit gemacht, die irgendwann in einer Erschöpfungsdepression endete … da kämpfe ich mich heraus, mit neuem Job, 3 Kindern, Haus etc. … Bitte bete um Kraft und Weisheit für mich. Danke!

  13. Ich brauche einen Ort, wo mein eBike und seine Fahrradbox als Garage stehen können.
    Klingt nach Luxusproblem, wär aber so mein Gebetsanliegen.
    Gemessen an der Mühe, das eBike zu jeder Fahrt aus dem 1. Stock zu schleppen und danach wieder rauf, schwindet auch der Luxus ein wenig.

    Alle reden von Verkehrswende, aber hierbei lässt die Stadt mich voll im Regen stehen.

  14. Liebe Veronika,
    vielen Dank für die wunderschönen Bilder und die ermutigende Erzählung über euren Urlaub!
    Und auch für die schöne Idee hier gebetsanliegen zu lassen, ich hab auch gleich mal gebetet! 🙏🏻✨☺️

  15. Es tut gut, die Kommentare hier zu lesen. Ich bete mit. Mir macht mein ächzender, schiefer, schmerzender Körper zu schaffen. Ein fast Einjähriger, der mir gerade jeden Tag Kopfschmerzen quiekt. Ein Dreijähriger mit viel Energie. Ein Vorschulmädchen, dessen Seele heftig wackelt. Und ein großes Mädchen, das so oft als letztes an die Reihe kommt. Wie gut, dass Gott uns alle hält.

  16. Dein Blogeintrag kam jetzt gerade richtig…. Ich sitze gefühlt in einer endlosen Ehe-Wüste mit einem Mann, der einen Sack voll psychischer Probleme und unbearbeiteten Kindheitserinnerungen mit sich schleppt. An manchen Tagen sehe ich die Oase durchblitzen, aber meist ist da nur Wüste, die mir so unendlich viel Kraft und Geduld abverlangt…. Und Kampf gegen den Neid, warum es bei anderen so viel entspannter zu laufen scheint und mir an jedem Eck nur ein Sandsturm entgegen bläst….
    Bitte bete für mich um Kraft, um trotzdem für meine Kinder da zu sein, Geduld und Verständnis für meinen Mann und “ein dickes Fell” und spürbare Liebe für mich.
    Herzlichen Dank!

  17. Dein Blogeintrag kam heute genau richtig. Gefühlt sitze ich in einer endlosen Ehe-Wüste mit einem Mann, der einen Sack voll psychischer Belastungen und unbearbeiteten Kindheitserinnerungen mit sich rum schleppt. In kurzen Momenten sehe ich die Oase durch blitzen, aber meist ist da endlose Wüste, die soviel Kraft und Geduld abverlangt. Und Kampf gegen den Neid, warum bei anderen alles so viel leichter zu laufen scheint als bei mir….
    Bitte bete für mich um Kraft, damit ich meinen Kindern trotz allem eine schöne Kindheit gestalten kann, Geduld und Verständnis für meinen Mann und ein ‘dickes Fell’ und Gottes spürbare Liebe für mich.
    Herzlichen Dank!

  18. Liebe Veronika,

    Danke für die treffende Beschreibung: Coronawüste – ja die hatte mir gerade noch gefehlt. Mein zweites und drittes Kind sind (ja, ungeplant) sehr nah aneinander geboren. Inzwischen sind sie zwei und drei (und die Große neun) Jahre. Die Krise kam auf diese anstrengende Kleinkindzeit noch on top. Ich bin ausgelaugt und schnell gereizt. Zudem arbeitet mein Mann als Wissenschaftler immer viel und ohne Perspektive auf eine unbefristete Stelle. So wissen wir nie, wie es weitergeht oder wo wir uns auf ein Zuhause einlassen können.
    Meiner ganzen Familie würde Freude und Gelassenheit und Entspannung sehr gut tun … Danke fürs Mitbeten! Viele Grüße aus Leipzig!

  19. Danke für Deine berührenden Worte. Auch ich hatte Tränen beim Lesen in den Augen. Ich merke in so einem Moment,, wieviel Anspannung und Erschöpfung sich angestaut hat, die im Alltag keinen Platz hat, weil wir funktionieren, für andere da sind und egal was kommt, versuchen, den Laden am laufen zu halten. Ein Gebet für alle, die in dieser Zeit für andere da waren, für die Kinder, für die Alten, für Kollegen, für Kranke, für Partner und Freunde, dass die Anspannung weicht, dass sie wieder auftanken können, Kraft sammeln und Ruhe finden.

  20. Hallo liebe Veronika, ich genieße deine Zeilen immer, die Fotos dazu, dieses natürlich und menschliche und trotzdem die himmlische Dimension. Vielen vielen Dank für den Urlaubsbericht

    Ich schreibe einfach du, weil ich meine Nähe zu dir empfinde. Macht Spaß. Hilft. Ich bin neide dich um deinen Frankreich Urlaub. Bei mir ist es leider umgekehrt passiert, weil mir wurde eine Brustkrebs Erkrankung festgestellt und ich hatte zwei Operationen in den letzten Wochen. Für mich fällt der geplante und gebuchte Mallorca Urlaub mit Mann und Sohn aus.
    Stattdessen gibt es Strahlentherapie. So ist das mit den Wüsten. Sie kommen ungebeten und sind ganz schön anstrengend. Aber auf die Engel will ich sehr gerne gespannt sein. Sei herzlich gegrüßt und gesegnet von Ulrike, einer Schwester im Geiste.

  21. O ja, es tut gut mal Abstand zu haben von all dem hier!
    Aber wie gut, dass im Moment nicht alle nach Südfrankreich oder sonstwohin reisen und noch ein bisschen abwarten….
    Mich hat dein Eintrag eher unangenehm berührt. Beten für andere gegen das schlechte Gewissen?
    Einfaches Leben?
    Das Leben ist widersprüchlich und individuell, aber vieles lässt sich so schön darstellen mit ein paar gewählten Worten und tollen Fotos.
    Ich will dir euren Urlaub nicht vermiesen. Wir haben das Glück, Auszeit machen zu können in einer kleinen Waldhütte, aber die Vorstellung, das digital toll darzustellen, ist mir fremd. Vielleicht habe ich auch deshalb keinen Blog….

  22. Liebe Veronika, herzlichen Dank für diesen berührenden Blogeintrag.
    Wenn du noch eine wenig Gebetskraft hast: unsere Tochter (2.Klasse) hat sehr grosse Mühe beim Rechnen-Lernen und auch beim Lesen-Lernen. Wir beten, dass sie trotzdem weiterhin ihr gutes und gesundes Selbstwertgefühl behalten kann.
    Danke!

  23. Liebe Veronika,
    seit Langem habe ich endlich mal wieder deinen Blog gelesen – mich hat dein schönes Leben, dein ruhiger, wundervoller Garten und die schönen Bilder aus deinem Leben ehrlich gesagt immer mal wieder davon abgehalten – wo ich seit so vielen Jahren, und jetzt mit Corona noch viel krasser, immer nur Wüste fühle. Ja, ich wäre auch gerne in Südfrankreich gewesen. Aber Wegfahren mit (meinem) Kind ist für mich einfach kein Urlaub. Ich beneide alle Familien, die Urlaube als erholsam empfinden.
    Ich habe mich so aufgehoben gefühlt in den vielen Kommentaren und es tut mir richtig gut, zu lesen, wie viele andere gerade auch mit ähnlichen Wüsten zu kämpfen haben wie ich!
    Gilt das Gebets-Angebot noch? Ich brauche so dringend einen Impftermin. Bin wegen chronischer Krankheiten priorisiert und stehe mittlerweile auf drei Wartelisten, aber es tut sich nichts. Und ich brauche Erholung für mich und meinen kranken,Tag und Nacht schmerzenden Körper. Und Schlaf. Der nächste freie Mütter-Kur-Termin ist – halt dich fest: im Frühjahr 2022!! Bis dahin bin ich wahrscheinlich so erschöpft, dass ich es nicht mal mehr in den Zug schaffe, um zur Kurklinik zu fahren.
    Unser Kind ist so einsam, wünscht sich Geschwister, und mein Körper kann einfach nicht mehr schwanger werden. Das zweite Kind wäre jetzt eineinviertel – es durfte leider nicht zur Welt kommen. Und jeden Tag in diesem Endloslockdown hat mich die Einsamkeit meines Kindes angeschrien: Du bist nicht normal. Dein Körper ist nicht normal. Du kriegst es nicht auf die Reihe. Du kannst deinem Kind nicht das geben, was es braucht.
    Während sich in meinem Freundeskreis die Meldungen über zweite, dritte und vierte Schwangerschaften häuften…als gäbe es gerade keine Pandemie.

    1. Katharina, ich wünsche dir ganz viel Kraft. Immer soviel, wie du für den jeweiligen Tag brauchst und bete dafür, dass du bald einen Impftermin sowie eine Kur bekommst 🙏🏻

  24. Danke für die Kommentare, auch ich habe ein Kind mit Handicap und gerade Urlaube sind keine Erholung, es tut so gut zu hören, dass es anderen auch so geht. Auch die Kur würde ich nicht nochmal machen, Grüße an Dich, Katharina, lieber Zuhause für Erholung sorgen. Und das konsequent! Schön für mich, dass hier auch Gefühle wie Neid ausgesprochen werden, denn ja, wenn es einem über Jahre schlecht geht, sollte man/ frau diese Gefühle zulassen. Sie sind legitim! Dennoch sollte natürlich Jede lernen, kleine Segensspuren und Engel im eigenen Leben zu finden. Ich wünsche diese Jedem! Liebe Grüße

  25. Ich bin ganz bei deinen Gedanken. Diese kleine Engel sind was wunderbares und sind in dem Moment die größten Boten. 🙌
    Vertrauen finden, wichtig und doch ist es für mich keine Leichtigkeit. Glaube wieder finden, der gerne mal mit Unkraut übersät ist.
    Beten… Beten für meinen Bruder der die 2. Knochenmarkstransplantation nächste Woche vor sich hat innerhalb eines Jahres. Beten, dass er in niederschmetternden kraftlosen Tagen, Energie zum Kämpfen bekommt.
    Du darfst gerne soviel Pain au Chocolat essen, wie du brauchst. 😉

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