Hier und Jetzt – Tag 2

So. Nun haben wir den Apokalypsen-Salat.

Ich habe mir geschworen, nur einmal am Tag die Nachrichten anzusehen. EINMAL! Aber was tue ich stattdessen? Wie ein hypnotisiertes Kaninchen aktualisiere ich den News-Feed alle paar Minuten, verfolge stündlich den Anstieg der Infektionen und suche nach Häkelanleitungen für Klopapier.

Meine Gedanken wandern in Zukunft. Was wird nach Ostern kommen? Werden wir unseren Pfingsturlaub antreten können, die lang ersehnte Frankreichreise (ich weiß, ich weiß, Luxusprobleme)? Welche Auswirkungen wird diese Zeit auf die emotionale und psychische Gesundheit meiner Kinder haben? Wann können die Mädchen wieder in den Reitstall? Wie werden meine Singlefreunde zurecht kommen? Wie Alleinerziehende? Wie die Eltern von Einzelkindern? Wann kommt die totale Isolation? Wann kann sich unser Hauskreis wieder treffen? Wie werden meine alten Eltern die Krise überstehen? Und ist die Erkältung meiner Tochter coronalastig …. oder einfach nur eine Erkältung? Dieser Tage sehe ich überall Gespenster.

Ich schlafe schlecht und wenig. Ein Indikator für innere Unruhe, für Sorgen, die ich nicht zulassen will, die aber nachts mit kalten Fingern nach mir greifen.

Ich beschließe heute, mich auf den Tag zu beschränken, der vor mir liegt. Nicht einfach für eine Planerin wie mich. Aber heilsam. Denn das Morgen habe ich nicht in der Hand. Noch nicht mal die nächste Minute oder Sekunde. Jetzt ist Gottes Gegenwart.

Diese eine Lebensstunde jetzt ist wertvoller und gotterfüllter als mein Abschweifen in die Zukunft. Mit meinen Sorgen nehme ich etwas von der Kraft Gottes, entziehe sie diesem Augenblick und dann fehlt sie mir zum Bewältigen meines Alltags. 

Und das müssen wir gerade, nicht wahr? Fest verankert in diesem heutigen Tag stehen. Damit unsere Kinder einen Anker haben. Damit wir selbst von der Angst dieser Welt nicht umgerissen werden.

Ich will jetzt und hier und heute die Augen neu öffnen, das Geschenk dieses einen Lebens sehen.

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11 Kommentare zu „Hier und Jetzt – Tag 2

  1. Liebe Veronika, es ist so herrlich unkompliziert deine Texte zu lesen. Ja, man könnte in den letzten gut und gerne den Kopf in den Sand stecken. Meine Kinder sind noch zu klein um im Corona-Chaos unterzugehen aber ich muss mich davor bewahren… bei deinen Zeilen kam mir ein Song von Lynda Randle in den Sinn (meine Hymne in diesen Zeiten so zu sagen): One day at a time. Und das beruhigt! Alles Liebe Friederike

  2. Liebe Veronika!
    Vielen Dank für deine geschriebenen Zeilen… Man merkt, dass man mit seinen wirren Gedankenspielen in dieser Zeit nicht alleine ist… Danke auch für die schönen Einblicke bei euch zu Hause und im Garten! Und ich bin gerade dabei dein neues Buch zu lesen! 👍👌
    Liebe Grüße Judith

  3. Liebe Veronika. Ich bin eigentlich keine Kommentar-Schreiberin, ausser es gibt was zu gewinnen 🙂 Aber heute schreibe ich. Dieser Link wurde mir weitergeleitet und die Videos haben mich sehr beruhigt, da ich endlich solides Wissen erhalten habe auf Fragen, die mich seit dem Versammlungsverbot in der Schweiz beschäftigen. https://www.wodarg.com/
    Nun kann ich glaub ich die Tage mit unseren 3 Kindern (6, 4, 2) ein bisschen entspannter nehmen. Jedenfalls in meinem Kopf 🙂 Denn mein Kopf war alles andere als bei und mit den Kindern…. Mögen die nächsten Wochen wieder mit Besonnenheit, Gottes Gegenwart und einer präsenteren Mama gelebt werden. Und hoffentlich bekomme ich irgendwo Blumen und Saatgut für unsere Gartenbeete… Mein Vorrat ist da noch ausbaufähig 🙂 Alles Gute allerseits

    1. Liebe Gaby,
      wir kennen uns nicht, aber auch ich lese hier immer fleißig mit.

      Diesen Link den du da bekommen hast, die Informationen würde ich mit Vorsicht genießen. Hier in Deutschland ist dieser Herr nämlich derzeit sehr umstritten, weil er die ganze Sache so verharmlosen würde, was dann dazu führt, dass niemand die Vorgaben der Regierung ernst
      nimmt.

      Ich kann gut verstehen, dass sich das angenehmer liest als die anderen Neuigkeiten derzeit. Aber die Fakten liegen leider anders. Hier mal aus der deutschen Presse ein Artikel dazu:
      https://www.tagesspiegel.de/politik/fake-news-zum-coronavirus-wolfgang-wodarg-verbreitet-thesen-die-wichtige-fakten-ignorieren/25654104.html

      Aber nicht vergessen: die ganzen Maßnahmen derzeit dienen dazu, möglichst vielen Menschen helfen zu können. Daher hoffe ich, dass sich im Zweifelsfall jeder eher dafür entscheidet, zuhause zu bleiben. So schwer es auch manchmal sein mag.

      Liebe Grüße und bleibt gesund!
      Lisa

  4. “Diese eine Lebensstunde jetzt ist wertvoller und gotterfüllter als mein Abschweifen in die Zukunft. Mit meinen Sorgen nehme ich etwas von der Kraft Gottes, entziehe sie diesem Augenblick und dann fehlt sie mir zum Bewältigen meines Alltags.”
    Amen, genau das versuche ich auch gerade zu pflegen. Planer und Vorausdenker haben es echt schwer diese Tage, aber vielleicht müssen wir als Christen, deren Leben in Gottes liegt, das aushalten und lernen.
    Danke für diese ermutigenden Gedanken in diesen aufwühlenden Tagen 🙂

  5. Liebe Veronika,

    schon länger lese ich deine Artikel regelmäßig und gerne und freue mich stets über neue 😉
    Gerade in diesen Zeiten finde ich es großartig, dass du dir dafür Zeit nimmst. Besonders weil ich mich in deinen Gedankenspielen ebenso wieder finden kann (ich sag nur “news checken”… das mache ich sonst NIE). Aber so schlimm die ganze Sache auch ist, eigentlich schweißt sie auch zusammen, weil es JEDEN irgendwie betrifft.

    Ich hoffe, dass du uns auch weiterhin teilhaben lässt an eurem “Corona-Krisen-Alltag”. Dein letzter Artikel mit den 4 Chancen hat mir auch gut gefallen. Du bringst es einfach auf den Punkt 🙂

    Derweil versuche ich hier mit 2 Kleinkindern (1 und fast 3) die Tage irgendwie gut zu überstehen (ohne zu viel “nein, das bitte nicht” und “ahhh, was habt ihr jetzt schon wieder gemacht”. Nicht ganz so einfach in einer 3-Zimmer-Wohnung, aber noch dürfen wir ja raus 😛
    (die Ausgangssperren denken sich natürlich Politiker mit RiesenHaus+Garten aus, das unterstell ich jetzt einfach mal…). Wenns denn was bringt…

    Liebe Grüße aus Würzburg
    Lisa

    P.S.: ich habs schon kommentiert, aber noch mal direkt an dich: den Link, den Gaby hier in den Kommentaren hinterlassen hat, würde ich nur mit Vorsicht genießen. Hier noch mal eine andere Info dazu: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-wodarg-101.html
    Den Infos der Tagesschau unterstelle ich hier mal eine gewisse Seriösität.

    1. Hallo Lisa, Danke für deinen Hinweis – ich wollte auch noch etwas zu dem Link schreiben bzw. vor ihm warnen, aber du bist mir “zuvor” gekommen. Oh ja, ich kann mir vorstellen, dass der Familienalltag in einer Wohnung mit zwei Kleinkindern herausfordernd ist – ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Segen!
      Liebe Grüße
      Veronika Smoor

      1. Hallo Veronika,
        Bitte. Wie hieß es so schön im Artikel der Tagesschau: fake news verbreiten sich schneller als das Virus…
        Ja, unser Alltag ist manchmal nicht so ganz einfach. Aber ich hoffe einfach, dass auch das nur eine Phase ist. Und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass auch wir irgendwann mehr Platz zum Leben haben (in deinem Buch “Heiliger Alltag” hast du das auch sehr schön beschrieben. Danke dafür!)
        Oh, sehr schöne Küche übrigens 🙂 (2 Fenster in der Küche, das ist echt cool. Und deine Möbel gefallen mir auch!).
        Und die Bücher, die du auf den Fotos zeigst, würden mich auch interessieren.
        Liebe Grüße
        Lisa

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