Den ganzen Tag lang habe ich an diesem Beitrag gebastelt. Hier drei Minuten getippt und dort ein paar Fotos geschossen. Normalerweise setze ich mich konzentriert hin und schreibe alles in einem Rutsch runter. Heute ist irgendwie anders, meine Zeit ist zerschnipselt wie Konfetti: Fahrten zum Kindi und Fußball, Creme-Rühren und Wäscheaufhängen, kleinere Projekte und Essenkochen. Es war ein guter Wochenanfang. Unspektakulär gut. Die Art von Alltag, die ich liebe.
- Ich lese endlich wieder mehr. Den größten Teil des Muttertags habe ich mit einem Roman auf der Couch verbracht und dabei ein schlechtes Gewissen gehabt. Ist das nicht der Inbegriff des Mütter-Dilemmas? Ich tue etwas, das mir sprudelige Freude verschafft und werde von einer Welle schlechten Gewissens fortgespült? Trotzig stapele ich Bücher im Wohnzimmer und auf meinem Nachttisch. Ohne Freude ist das Leben wie ein Teller voller Graupen mit Spinat.
- Mein Arbeitszimmer ist fast fertig. Armins Werkzeug steht im Weg, denn ironischerweise ist in seiner Werkstatt kein Platz. Und meine Gardinenstangen lehnen am Schreibtisch. Ich bin immer noch unschlüssig, ob ich sie aufhängen soll oder wie unsere holländischen Nachbarn ein entspannteres Verhältnis zur Privatsphäre pflegen möchte. Wie gerne sitze ich hier am Schreibtisch und lasse mich vom Ausblick einlullen und warte auf neue Ideen. An meinem Nähtisch habe ich gestern das erste Stück fabriziert: ein Vorhang für das Schand-Eck in meiner Küche.
- Ich lerne mit Unfertigem zu leben. Darin liegt ein großes Stück Freiheit und Frieden. Ich bin nie fertig. Dieses Haus ist nie fertig, ebenso wenig wie unsere Kinder, unsere Partnerschaft oder meine Auseinandersetzung mit dem Glauben.
- Und doch! Ich widerspreche mir jetzt sofort. Es gibt Dinge, die fertig werden: Der Vorratskeller zum Beispiel. Ich habe den Vorratsschrank meiner Mutter bekommen. Dieses wunderbare, tonnenschwere Schreinerstück steht jetzt in unserem Keller. Die zweite Schublade unten rechts diente von alters her dem Schokoladenvorrat der Familie Baer. Manchmal stehe ich nachts vor der Schublade und will automatisch hineingreifen. Wie früher halt. Da sind jetzt aber nur trockene Haferflocken. Hm, gute Traditionen sollte man pflegen, oder?
- Eine Ecke des Vorratsschranks ist mit Kosmetikzutaten gefüllt: Shea- und Kakaobutter, ätherische Öle, Bienenwachs, etc. Das ist mein kleines, feines Hobby und heute hatte ich eine schnelle Viertelstunde Zeit, um eine reichhaltige Körperlotion zu mischen. Die braucht meine Haut ganz dringend nach Schwimmbad-Besuchen und Sonnenbädern. (1/4 Tasse Kakaobutter, 2 EL Sesamöl, 1 EL Avocado-Öl, 1 EL Kokos-Öl, 1 EL Bienenwachs. Alles im Wasserbad schmelzen und in eine Dose abfüllen. Fertig!)
Und über dieses Deo freut sich der kleine Hippie in mir, der ein angespanntes Verhältnis zum Schwitzen hat.
- Das Ekzem an meinen Händen ist nach langer Ruhezeit wieder ausgebrochen und treibt mich in den mittleren Wahnsinn. Sorry, dass ich über sowas Widerliches schreibe, aber diese aufplatzenden, juckenden Stellen lassen sich mit keinem Mittel bekämpfen. Außer Kortison. Hab aber darauf keinen Bock. Also weiterhin Selbstversuche?
- Es gibt wohl kaum etwas Schöneres für eine Mutter, wenn ihre Kinder Freunde finden. In diesem alten Wohngebiet gibt es viele junge Familien mit Kindern. Hätten wir gar nicht gedacht. Umso größer ist die Freude, wenn die Nachbarskinder neugierig und schüchtern vor der Tür stehen, um unsere Mädchen kennenzulernen.
- Gärtnern fällt diesen Sommer zum größten Teil flach. Auf dem Papier plane ich Hochbeete, aber dafür bräuchte ich eine unbeschäftigte Person, die mir diese zimmert. Solange das nicht passiert, züchte ich Zitronenbasilikum. Den habe ich letztes Jahr in Ligurien kennengelernt und bin ihm mit Haut und Haaren verfallen.
- Die Müdigkeit weicht aus meinen Knochen. Langsam komm ich wieder zu Kräften, weil ich nicht mehr powere bis zum Umfallen. Acht Uhr abends ist Feierabend. Also jetzt. Ich ziehe mich zurück auf die Couch und beobachte, wie auch die Natur vor unserem Fenster sich auf die Nacht vorbereitet und langsam zur Ruhe kommt. Alles hat seinen Rhythmus. Auch du und ich.
Ich kenne diese juckenden stellen nur zu gut und habe seit diesem Jahr ein Mittel das mir hilft😊 Jeden Abend vor dem schlafengehen Hände dick eincremen und dann in Kosmetik- Handschuhe stecken. Über Nacht dran lassen. Nach 3-4 Tagen merkt man erste Besserung
kannst du eine Gegend in Ligurien empfehlen? wo wart ihr? Bin gerade am Urlaub planen und gestern Abend auf Ligurien gestoßen. Schön zu sehen wie schön euer neues Zuhause geworden ist. Ich wüsnche euch gutes Ankommen im neuen Heim. Liebe Grüße von Natascha.
Danke dir! Wir waren in der Nähe von Diano Marina. Schau dich doch mal auf der Seite von Agriturismo um – kann ich sehr empfehlen.
Selbst gemachte Ringelblumensalbe.
Ein Uromarezept. Ich hab aber selbst leider keins.
Unfertig-keit…
Ob ich mich nach dem anstehenden Umzug daran gewöhnen werde…? Man stellt sich alles so toll vor, wenn erstmal…
Danke für deine Konfetti-Schnipsel inkl. Fotos! Wunderbar, wie alles zu einem Daheim wird, zusehends.
Danke auch für das Rezept für die Körpercrème. Zieht die schnell ein, oder ist nachher der Schlafanzug fettig? Die Zutaten klingen sehr gut…
Liebe Grüsse Sonja
Hi liebe Sonja,
die Creme zieht bei mir relativ gut ein…also nach ca. 5 Minuten. Ist aber, denk ich, vom Hauttyp abhängig. Für meine Haut ist diese Creme das Beste. Vor allem nach dem Schwimmbad ist sie die einzige, die meiner trockenen Haut hilft.
Da hilft nur Ausprobieren 🙂
Genau das werde ich tun. Danke!
Gefällt mir.☺☺☺
Liebe Grüße aus Würzburg. Hast Du es mal mit purem Kokosöl versucht?? Das wirkt auch entzündungshemmend … Schön ist es geworden, Euer neues Heim!
Hi Anett, Danke dir! Kokos-Öl hilft ein bisschen, aber vlt muss ich es konsequenter anwenden? Hm….
Was für ein toller Vorratsschrank. Es ist schön zu lesen, dass ihr angekommen seid und sich erste Freundschaften entwickeln. Das Unperfekte hat den Charme und macht ein Haus zum Heim. Liebe Grüße Petra
Zu 6tens: ich kann dir die Arhama Salbe (von Bombastus) empfehlen. Liebe Grüße, Iris
Danke für den Tipp! Die Salbe klingt gut – werde ich ausprobieren.
Hallo Veronika, ich lese seit 2014 ganz fleißig deinen Blog und hab auch beide Bücher von dir mit Begeisterung gelesen 🙂 Bei eurem Hauskauf hab ich ganz doll mitgefiebert, weil es bei uns hoffentlich nächstes Jahr auch so weit ist. Und da ich gerade innerlich schon alles einrichte, wollte ich dich mal nach eurem Fußboden fragen, der gefällt mir nämlich so gut. Ist das tatsächlich Holz? Ich dachte immer, Echtholz ist so empfindlich und da wir 2 kleine Jungs haben, sehe ich mich schon im Geiste über jeden Kratzer aufregen…(zumindest über die ersten 20, danach ist es wahrscheinlich egal😃)
Liebe Grüße und einen gesegneten Sonntag wünscht Laura
Hallo Laura, Danke dir für deinen lieben Kommentar und die Frage. Wir haben Eichenboden verlegen lassen (geräuchert und geölt). Eiche ist schon hart in Nehmen. Aber die ersten Kratzer sind schon drin. Das war aber weniger die Schuld der Kinder, sondern die der Möbel. Ich habe halt nicht gleich Filzgleiter unter die Möbelbeine geklebt. Aber wir wollten einen natürlichen Boden, der ein Leben lang hält. Schauen wir mal!
Liebe Grüße zurück!