Mein Blog und ich

Da haben sich vorgestern Sommer und Gorillas in mein Herz geschlichen. Wir waren im Zoo und das Wetter war dermaßen perfekt, dass ich glatt meinen komplizierten Beziehungsstatus mit der heißen Jahreszeit über Bord warf. Vielleicht habe ich ein bisschen zu arg dramatisiert. Dazu neige ich gelegentlich.

IMG_9469_edited-1IMG_2736IMG_9467_edited-1IMG_9480_edited-1IMG_9484_edited-1Ich hab mich so sehr über eure Kommentare vom letzten Eintrag gefreut! Nicht immer schaffe ich es, auf jeden Kommentar zu reagieren. Aber ich lese wirklich jeden einzelnen und bekomm immer einen freudigen Herz-Aussetzer, wenn ein Kommentar eintrudelt!

Die letzten Tage habe ich über meinen Blog nachgedacht. Ich bin in diese Bloggerei reingestolpert, ohne Ziel und Zweck. Nur um des Schreibens und meiner Neugier Willen. Da gab es anfangs soviel übers Reisen zu schreiben. Dann über mein Leben mit Baby und Kleinkind. Ich bin mir sicher:  In dieser anstrengenden Zeit hab ich nur dank des Schreibens meinen Verstand nicht verloren. Aber jetzt sind die Kinder größer und ich zögere immer öfter, was und wie ich über sie berichten soll. IMG_3311Ich hab das Gefühl, ich bin aus der Mami-Blogger-Sache ein Stück rausgewachsen, weil meine Kids mehr Privatsphäre verdienen. Jedes Mal überlege ich sehr genau, was ich schreiben kann. Und was nicht. Sie können noch nicht mitbestimmen,aber das gibt mir nicht automatisch das Recht, ALLES über sie zu schreiben. Ganz im Gegenteil: ich muss mir sehr genau überlegen, wo ich ihre Grenzen überschreite. Und ob ich sie zur Selbstdarstellung instrumentalisiere. Auch wenn ich mich hier zur Ehrlichkeit verpflichtet habe – den Schutz meiner Familie stell ich eine Menge Stufen über grenzenloses Mitteilungsbedürfnis. IMG_3292Ich will weiterhin über mein Leben schreiben. Ganz getreu meinem Motto: Wie (über-)lebe ich Familie? Und ich werde weiterhin unbekümmert über alles schreiben, was Kopf und Herz und Magen beschäftigt. Ich hab absolut keine Ahnung, in welche Blog-Kategorie ich passe. Das spiegelt ja auch irgendwie meinen Dauerzustand wider. Ich kann mich nicht fein-säuberlich in irgendeine Hochglanz-Schublade packen. Dazu bewegen mich zu viele Interessen und Gedanken. Was mich gestern noch begeistert hat, darüber gähne ich heute schon wieder. Und morgen werde ich euch vielleicht mit meiner Begeisterung für Triathlon oder Vogelkunde oder Quanten-Physik quälen.

Aber in der Zwischenzeit langweile ich euch mit meinem Alltag. Der ist immer gleich. Und er ist immer wieder neu. Ich bin so dankbar, dass ich ihn mit euch teilen darf.

IMG_3282IMG_3283Mein Blog ist aus seinen Kinderschuhen heraus gewachsen. Er ist mir manchmal über den Kopf gewachsen. Aber aus ihm sind Dinge und Beziehungen und Aufgaben erblüht, über die ich nicht aufhören kann zu staunen.

Und ihr seid ein Teil davon. Danke.

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9 Kommentare zu „Mein Blog und ich

  1. Oh ja bitte, nicht aufhören! Es tut mir so gut, daß Du Deine Gedanken so freigiebig mit uns teilst. Ich bin selber Mama von zwei Kindern und kämpfe mit Alltag, Ehe und manchmal auch mit Gott, da ist es für mich immer wieder schön, Deine Beiträge zu lesen. Vielen Dank!

  2. Das mit den Kindern und wieviel ich von wem preisgebe – das kenne ich auch! Deswegen ist im Augenblick zum Beispiel nur mein Jüngster in den youtube-Videos und ich achte darauf, ihn nicht in Situationen zu zeigen, die ihn irgendwie “blöd” darstellen. Meine Großen sind schon so groß, dass ich sie fragen kann. Und meistens wollen sie es nicht. Das respektiere ich. Aber es macht es schwieriger, über die Dinge zu schreiben, die eben ältere Kinder betreffen. Was auch schade ist. Da bin ich noch auf der Suche nach einem guten Weg, um auch solche Themen ansprechen zu können, ohne meine Kinder irgendwie vorzuführen. Ist jedenfalls ein spannender Spagat.

  3. Liebe Veronika, ich finde, du hast den Dreh gut raus, soweit ich das beurteilen kann, was nun in einen Blog rein gehört oder nicht. Ich habe mich durch verschiedene Blogs quergelesen und habe gemerkt, dass es doch eine Gratwanderung ist zwischen Privatsphäre und Öffentlich. Ich merke, als Blogleserin, dass mir gewisse Dinge doch zu privat sind, wo es mir lieber wäre, sie wären nicht da drin gestanden, zum Schutz der Schreiberin. Ich glaube, das ist echt eine Kunst, vom “Grat” nicht runterzufallen, du verstehst, was ich meine.
    Dass du deine Kinder im Netz schützt (Gesichter), finde ich super. Und ich bin mir sicher, dass du auch in der Zukunft die richtige Art findest. Du bereicherst viele und wie ich mal so schön gelesen habe in einem Blog, du gibst vielen Herzen eine Sprache, das trifft es. Vielleicht ticken wir Frauen auch ähnlich, sind aus dem gleichen Tag gebacken. Zum Schreiben gehört definitiv eine von Gott geschenkte Begabung, und die hast du. Ich bin ein Fan von dir!
    Herzliche Grüße und weiterhin Gottes reichen Segen

  4. Da kann ich dir nur zustimmen, die Privatsphäre deiner Kinder haben oberste Priorität. Wenn sie älter sind können Sie selbst entscheiden was du über Sie schreiben kannst. Alltag ist doch was schönes. Alles hat seine Zeit, und langweilig dürfte es mit Dir nicht werden.Garantiert😉

  5. Tja Vroni, ist tatsächlich ne heikle Sache mit den Kids.
    Bekam von nem Teenager Sohnemann auch schon Fotoverbot auf Facebook. Seit ich mich allerdings fast täglich an Fotos oder gar ganzen Collagen (inklusive öffentlicher Liebeserklärungen) von ein und demselben Sohn mit seiner Freundin in allen möglichen Posen (zum Glück jugendfrei) auf eben jener Plattform erfreuen darf, ist es mir neuerdings auch wieder erlaubt, zumindest mal ein Geburtstagesfoto von ihm zu posten.
    Ist trotzdem immer wichtig, zu überlegen, was, wieviel und wie man schreibt, wenn es nicht nur um einen selber geht. Aber das machst du ja bereits, wie man sieht.
    In Spanien will ich auch bloggen (hab’s zumindest vor) und bis dahin lasse ich mich noch sehr gern von dir inspirieren! Die Begabung, selbst vermeintlich Langweiliges aus dem Alltag humorvoll und interessant zu beschreiben hast du auf jeden Fall, also weiter geht’s!

    1. Hi Evie, stimmt – für euch gehts ja nach Spanien! Ich bin so gespannt – vor allem, wenn du eure Erlebnisse im Blog mitteilst. Wann gehts los??
      Liebe Grüße!

  6. ich find das voll gut und bewundernswert konsequent, dass die Kinder nie mit Gesicht gezeigt werden, sondern allenfalls ihr Hinterkopf.
    Das ist Datenschutz. Sehr wichtig.
    Die Bloggeschichten genieße ich, und das mit dem freudigen Herzaussetzer kenn ich gut … hätte ich auch gern noch mal … aber nu ja.

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