20 völlig ungeordnete Gedanken zum Mamasein: 

  1. Mädchen zu haben, ist völlig anders als ich erwartet habe. Sie sind KEINE Prinzessinnen und lassen sich nicht auf typisch weibliche Eigenschaften festlegen. Das find ich irgendwie richtig gut.

  2. Es wird EINFACHER! Heute morgen habe ich eine Familie mit drei Kindern unter 3 fotografiert. Eine Horde süßer Flöhe, die keine Minute still blieb und in drei verschiedene Richtungen rannte, sobald ich die Kamera hob. Die Eltern schwitzten und ich versprach ihnen, dass es wirklich und ganz ehrlich leichter wird, je älter die Kinder werden!

  3. Baby- und Kleinkindjahre sind anstrengend. Und man überlebt sie.

  4. Ein Mama-Körper verändert sich dank fortschreitenden Alters, Hormone, Stress, Erdanziehungskraft. Das war schon immer so, und das wird immer so sein.

  5. Ein Mama-Körper ist dankbar für ein bisschen Zuwendung: ein Nickerchen, ausreichend Wasser, eine Massage, barfuß durch den Garten laufen, ein grüner Smoothie, Gewichte-Stemmen.

  6. Ich darf mich nicht so stark von täglichen Details aufreiben lassen: Hausaufgaben, pünktlich zum Schulbus, Tischmanieren, Geschwister-Zoff usw. Wichtiger ist mir, ab und zu einen Schritt zurück zu treten und das große Bild anzuschauen: Ich lebe das Leben, das ich immer haben wollte!

  7. Unsere Zeit will ich so weit wie möglich selbstbestimmt füllen. Freizeit-Aktivitäten, Vereinsmeierei, Übernachtungsparties – alles nur dosiert.

  8. Wenn meine Kinder von Freundschaften und Herzschmerz erzählen, dann erinnere ich mich sofort an meine eigene Kindheit und meinen eigenen Schmerz. Schwer, das auseinander zu halten!

  9. So sehr ich meine Kinder liebe, manchmal möchte ich sie in den Garten sperren, mir eine Tasse Tee machen und in aller Ruhe nähen.

  10. Wenn ich meine innere Balance verliere, dann verlieren meine Kinder ebenfalls ihre innere Balance.

  11. Ein Abend mit einer Freundin, ein gutes Buch, internetfreie Zeit alleine, internetfreie Zeit mit Gott, eine Entrümpelungsaktion, Brotbacken, Yoga  – alles das sind Alltags-Inseln, auf denen ich soviel Kraft und Ruhe tanke. Auch eine Mama-Seele braucht Zuwendung…

  12. Unsere Kinder funktionieren nicht auf Knopfdruck, egal wieviel wir an Erziehung in sie investieren.

  13. Ich sollte meinen Kindern mehr vertrauen. Sie werden ihren Weg gehen. Und das wird IHR Weg sein, nicht meiner. Ich muss auch nicht ständig neben ihnen her rennen und zurufen, welchen Weg sie wählen sollen.

  14. Ich sollte es wirklich viel mehr schätzen und nutzen, dass meine Kinder mir noch vertrauen. Immer wieder das Gespräch suchen – vor allem, wenn sie sich zurückziehen!

  15. Und ich sollte es ausnützen, dass meine Kinder noch gerne Selbstgenähtes und -gestricktes tragen. Auch diese Tage sind gezählt…

  16. Mama-Sein ist ein verworrener Knoten aus Glücksgefühlen, brennender Liebe, Schuldgefühlen, Loslassen, Verlust, Stolz. Eines ist immer dem anderen verbunden.

  17. Ich kann in Wirklichkeit nichts kontrollieren, nur prägen.

  18. Ich kann ihr Wachstum nicht aufhalten. Auch wenn ich manchmal am liebsten STOPP!! schreien will.

  19. Ich sollte mir öfter mal am Ende eines Tages auf die Schulter klopfen. Dafür, dass ich aufgestanden bin, Pausenbrote geschmiert, Zöpfe geflochten, Wäsche gewaschen, ein Essen auf den Tisch gestellt, zugehört und Streit geschlichtet habe. (Und noch so vieles mehr).

  20. Ich sollte öfter mal anderen Mamas auf die Schulter klopfen. Und das tue ich hiermit.
    An alle Mamas da draußen: Ihr seid so wichtig und großartig und was ihr tagtäglich tut, das zählt!

20 Kommentare zu „20 völlig ungeordnete Gedanken zum Mamasein: 

  1. Liebe Veronika,

    hab herzlichen Dank für deine Gedanken und die Mut machenden Worte!!
    Das erfüllte grade sehr sehr mein Herz.

    Gruß Lilafischli
    Mit 1,5 jährigem Goldfischle

  2. Liebe Veronika, toller post! Ich überlege grade, wie ich ihn ausdrucken und dann an meinen Kühlschrank hängen kann. Zum Wiederkäuen.
    🙂 Elina

  3. Dem kann ich aus vollem Herzen zustimmen! (Habe 7 wunderbare Kinder zwischen 9 und 31).
    Und ich möchte noch ergänzen: Liebe Mütter, seid barmherzig gegenüber euren Fehlern und Schwächen und denen eurer Kinder und Partner, keine(r) macht alles richtig! Gott ist auch barmherzig und kann auch aus unseren Schwächen Großes machen!

  4. Hallo,

    danke. Das Lesen hat gut getan. War ermutigend.

    Viele Grüße aus München

    Elisabeth Lerchbaum

  5. Danke, du Liebe! Da ist mal wieder so viel Wahrheit drin und so viel Gutes was ich von dir lernen kann. Das mit dem eigenen Schmerz und dem Schmerz vom Kind ist ja sooo wahr! Und dass man das Wachstum nicht aufhalten kann (hach ,schade!;-)) und ein Mamakörper mütterliche Pfege braucht und der verworrene Knoten vom Mama-sein einfach da ist und das Kind nicht auf Knopfdruck funktioniert und ach- warum vergesse ich das alles immer wieder? Danke für`s erinnern!!!Liebste Grüße zu Euch!

  6. Hallo Veronika,

    ja es wird einfacher, wenn die Kinder größer werden… Meine sind 4,6 und 8 Jahre alt und ich lese gerne Deinen Blog – eine Insel in meinem Alltag. Und weil ich zunehmend mehr Zeit habe, stöbere ich auch in Deinen älteren Aufzeichnungen und hatte mich in letzter Zeit oft gefragt, ob Du noch “duschen” mußt, indem Du die Dusche auftdrehst und Dir die Augenbrauen zupfst?
    Ich stimme Dir mit deinen Aufzählungen zu – schön zu sehen, daß andere auch so empfinden!
    Und zum Thema Haus, daß mich berührt hat (wir wohnten selbst in einem ähnlichen Haus wie Du und mußten raus), wir sind beim Notartermin aufgestanden und ohne Unterschrift gegangen… und ein halbes Jahr später kam für uns die perfekte Lösung! Diesbezüglich schließe ich Euch immer mal wieder in mein “Nachtgebet” ein!

    Liebe Grüße

    Birgit

    1. Hallo Birgit, Danke für deine mutmachenden Worte. Die Hausfrage ist immer noch ungeklärt und rumort im Hinterkopf. Aber ich glaube und bete, dass das Richtige kommen wird 🙂

  7. Ich hab den Post gelesen, als ich gerade im Hotel in Bonn saß und wartete, dass wir abreisefertig wurden. Großstadt und Hochzeitsfeier einer Freundin mit allen drei Kindern. Das war schön – und mega anstrengend. Mit den beiden Großen allein wäre es einfacher gewesen, aber mein süßes wuseliges Goldlöckchen will ich trotzdem nicht missen. Aber so ein Post wie deiner tut echt gut.

  8. Liebe Veronika,

    danke für positives Feedback an uns Mamas – die wir doch so oft die Sündenböcke sind, seien es unsere eigene oder die von anderen…
    Ich persönlich hab mein größtes Übungsfeld bei Nummer 6. Ich kann die schönen Zeiten des Familienlebens genießen, aber diese “Kleinigkeiten” (zum Beipiel vor Hunger schreiende Kinder nach dem Kindergarten, die sich gegenseitig beim Schuhe ausziehen verkloppen) sind häufig wie ein großer Schwamm, der die schönen Bilder einfach wegwischt.
    Ich will üben und wurde durch deinen Post ermutigt!
    Herzlich grüßt dich
    Chris

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