Freitags-Futter

Freitags halte ich inne, mit einem Blick zurück auf die vergangene Woche. Was hat meiner Seele, meinem Körper gut getan? Was hat mich wortwörtlich “gefüttert”?

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Viele Stunden habe ich diese Woche wieder am Schreibtisch verbracht. Und mindestens genauso viele mit Putzen, Wäsche machen, Schulbrote schmieren, Aufräumen, Kindertaxi spielen. Ich habe mich so sehr nach einem sichtbaren Ergebnis meiner Arbeit gesehnt, dass mich der Handarbeits- und Backwahnsinn befallen hat. Eine Runde Nähen und Stricken und Backen (boah, kling ich bieder!) und ich kann sehen und fühlen, was ich mit meinen Händen geschaffen habe. Das ist sofortige Gratifikation, die mir weder Hausarbeit noch das Schreiben schenken können.

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Immer wieder werde ich gefragt, wie ich das alles schaffe. Mein Leben sei doch schon so voll. Mit Kindern und so. Hm. Man könnte mich genauso fragen, woher ich die Zeit zum Schlafen oder Essen oder Duschen nehme. Für mich ist kreative Arbeit wie die Luft zum Atmen. Ich denke gar nicht darüber nach, sondern ich atme ein. Ich atme aus.
Stricke ein paar Reihen. Backe einen Schokokuchen. Stelle den Esstisch voll mit Material. Die Kinder malen und schneiden Motive aus Stoff aus. Ich gestalte ein paar Karten. Beginne einen Zuschnitt für Pumphosen. Schaue meine chaotische Stoffsammlung durch. Am Ende eines kreativen Tages – und mögen es auch nur fünf Minuten an der Nähmaschine gewesen sein! – fühle ich mich immer lebendig und glücklich.

Für jemand anderen mag das Ein- und Ausatmen etwas völlig anderes sein. Programmieren. Reiten. Parties geben. Lesen. Kochen. Spazieren gehen. Hühner züchten. Klettern. Singen. Whatever.

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Ich habe mein erstes schweres Stück fertig gestrickt! Das kann ich immer noch nicht fassen…..

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Rezept Schoko-Kuchen (gesunde und sehr saftige Variante…und fast vegan!!)

“Armin, ich habe einen veganen Kuchen gebacken! Und der ist so lecker!” “Aha, und was ist da drin?” “Der ist OHNE Eier, aber dafür mit Buttermilch.” “Äh, Schatz, Buttermilch ist nicht vegan.” “Ach so. Mist.”

Zutaten:

  • 300g Weizenvollkornmehl
  • 60g Kakao
  • 1/2 TL Salz
  • 1 TL Backpulver
  • 1 TL Natron
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 240 ml Buttermilch
  • 120 ml geschmolzene Butter (wer es noch etwas veganer haben möchte, nimmt Kokosöl, haha!)
  • 240 ml Ahornsirup oder Agavendicksaft
  • optional: Schokotropfen, Puderzucker, Schokoglasur

Den Ofen auf 180 Grad Ober/Unterhitze vorheizen. Die trockenen Zutaten miteinander vermengen. In einer anderen Schüssel Buttermilch, Butter und Ahornsirup mischen und zu den trockenen Zutaten geben. Kurz verrühren, bis alles gut vermengt ist. Wer mag, kann noch eine Handvoll Schokotropfen dazugeben. Den Teig in eine kleine, gefettete Kastenform füllen und 30 Minuten backen. Nach Belieben mit Puderzucker bestäuben oder mit einer Schoko-Glasur überziehen. Der Kuchen schmeckt am nächsten Tag fast noch besser!

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Kuchen UND dieses Kochbuch machen mich extrem glücklich.

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8 Kommentare zu „Freitags-Futter

  1. fast veganer Kuchen…you made my day!!!

    Mein Mann weiss anhand des Essens wies mir geht…ich reagiere mich immer mit backen und kochen ab…nähen kann ich leider noch nicht gut genig…

  2. Kuchen sofort gemacht um damit den Rest Ahornsirup( habe mit Goldsirup (Zuckerrübensaft) aufgefüllt) zu verbrauchen- superlecker- fast nichts mehr da- habe ihn etwas länger backen müssen- tolles leckeres Rezept, dass wirklich perfekt die schokilust abdeckt!
    Danke!!!

  3. Hallöchen! Wow, das Strickkleid sieht ja super aus! Gibts da irgendwo ne Anleitung für? Ich bin nämlich grad auch im Strickwahn und habe 4 kleine Nichten 😉
    Ganz lieben Gruß und vielen Dank für deine tollen ermutigenden und kreativen Beiträge!!
    Julia aus Leipzig

  4. Ich habe heute den Kuchen nach gebacken. …super lecker! Vielen Dank!
    Liebe Grüße unbekannterweise aus Ludwigsburg von Agnes

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