Seit vier Tagen grüble ich, was ich mir denn im neuen Jahr vornehmen könnte. Es drängen sich mir die üblichen Verdächtigen auf, meine alljährlichen Top 3: Weniger Zucker, mehr Sport, weniger Internet und Fernsehen. Brauch ich mir nicht jedes Jahr neu vorzunehmen – das ist ein lebenslanger Prozess, in dem ich stecke. Mal läuft es besser, mal nur suboptimal. Ist ok. Mein Leben ist kein Optimierungs-Objekt mit Erfolgsgarantie, sondern ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang.
Eigentlich will ich mir gar nichts vornehmen. Bei dem Gedanken, etwas leisten zu müssen, auf etwas zu verzichten, werde ich hundemüde. Ich will einfach nur ein Leben leben, das mir genügt. Und mein Leben genügt mir im Moment voll und ganz. Vielen Dank.
Allerdings sind einige Entscheidungen gefragt. Soll ich mich mehr aufs Schreiben verlagern? Genau so viele Foto-Aufträge wie im letzten Jahr annehmen? Mehr? Weniger? Wofür schlägt mir mein Herz bis zum Hals und was lässt meine Magengegend Achterbahn fahren? Vorhin postete die Autorin Jen Hatmaker diese Genialität auf Facebook (Seht ihr? Ich halte Internet-Abstinenz nicht besonders gut durch):
“If it’s not a HELL YES, then it’s a no.”
(Wenn es kein VERDAMMT JA ist, dann ist es ein Nein)
Ich möchte in diesem Jahr genau hinhören, wann ich nur aus Höflichkeit und Pflichtgefühl Ja sage. Wann ich Ja sage, obwohl ich am liebsten Nein brüllen würde. Wenn mein Ja gezwungen, notgedrungen, aus Konfliktangst und Feigheit geboren wird. Wann mein Bauchgefühl alle Warnsirenen einschaltet und ich sie mit einem vorschnellen Ja übertöne.
Alle meine Entscheidungen und Zusagen werde ich in diesem Jahr genau an diesem Maßstab messen: Wenn es kein “Verdammt-Ja-das- will-ich!” ist, dann ist es ein Nein.
Vielleicht ist das der erste vernünftige Vorsatz meines Lebens. Immerhin besser als der, mit dem Fahrrad einmal um die Welt zu fahren. Oder 55 Kilo zu wiegen (hahahaha!!!!). Hab ich nie in die Tat umgesetzt. (Alle guten Vorsätze landen früher oder später auf der Müllhalde der guten Absichten, nicht wahr?)
Heute Abend gilt mein VERDAMMT JA meinem Bett, diesem Blog, einem Gute-Nacht-Gebet und einer Kuschelrunde mit Amelie und einem Glas Baileys.
Hell, Yes!
Gefällt mir. Sogar auf die Gefahr hin , dass ich mit meiner Anfrage dann auch auf dem Nein-Stapel lande. Das ist dann auch okay, denn ich finde es in der Tat total wichtig, nichts zutun, was man nicht 100% will. Liebe Grüße an dich und trink einen Bailys für mich mit – ich bin immer noch Milchkuh und somit im generellen Verzicht.
Na, das mach ich gerne 🙂 Hab übrigens gerade auf deine Anfrage geantwortet (Danke für den Reminder!)
Verdammt gut geschrieben. Und verdammt, ja, du hast so Recht.
Hab heute Abend ebenfalls über meine nicht vorhandenen Vorsätze geschrieben. Ich halte es mit Herrn Kästner: “Lasst das Programm und bessert euch drauflos.” (www.christlichediva.blogspot.de)
Danke für deine Posts!! Sie sind so toll und ermutigend!
Liebe Veronika,
zunächst möchte ich mich für Deinen Blog bedanken. Über die Gedanken, die Du mit uns teilst, die mich häufig etwas fröhlicher machen und die mir immer wieder helfen, wenn ich wissen muss, dass auch andere nicht perfekt sind und ich es auch nicht sein muss.
Dein Thema heute gefällt mir gut und ich glaube bei vielen Dingen ist der Spruch von Jen Hatmaker eine prima Entscheidungshilfe.
Ich möchte gerne noch etwas zum Thema Pflichtgefühl hinzufügen. Ich glaube es ist wichtig, genau hinzuschauen, ob ich etwas nur aus Pflichtgefühl tue oder ob es wichtig und nötig ist, auch wenn in mir alles NO (keine Lust, die haben ja auch nichts für mich getan, bin müde, …) schreit.
Ein wunderschönes Jahr 2016
wünscht
Rosalina
Liebe Rosalina,
Danke für dein liebes Feedback! Du sprichst einen wichtigen Punkt an, den ich bewusst nicht angeführt hatte. Es gibt Dinge, zu denen ich Ja sagen muss, auch wenn sich alles in mir sperrt. Ich kann mein Leben nicht rein auf einem Lustgefühl aufbauen. Aber da wir alle erwachsen sind, kennen wir den Unterschied. Für die einen sind die Grenzen klarer erkennbar, die anderen müssen erst in sich hineinfühlen, wo ein Nein angesagt wäre.
Ich wünsch dir ebenfalls ein gutes und segensreiches Jahr!
Veronika
ic h wünsche dir dir Kraft ohne Lustgefühl mit Bestimmtheit durch den tag zu gehen.
ich kann das Wort verd*****nicht so gut nutzen.. Für mich klingt es wie ewige Trennung, von dem Lebensstifter. Da passt kein Bestimmtes ja für mich:)
Ich wünsche dir Menschen, die dich fordern und nicht zwingen
Sinnliches für deine wachen Sinne und viel Gutes von dem, der Dich soooooo toll erdacht hat
sister!
Danke liebe Steffi!
Liebe Veronika, ich mag das Wort Vorsatz nicht, weil es für mich den Beigeschmack von Scheitern trägt. Veränderungen sind immer ein gefühlt ewiger Prozess. Aber ich mag es mir Richtlinien aufzuschreiben, die mir zeigen oder mich erinnern, was mir wichtig ist. Letztes Jahr habe ich mir vorgenommen z.B. abwechslungsreicher zu kochen und mit dem Minischritt, jeden Monat ein neues Rezept, tatsächlich dazu gelernt. Das Projekt will ich dieses Jahr weiter führen. Und meine Freundin hat mir dein ´Buch geschenkt. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zur Veröffentlichung. Es ist so toll, so schön geschrieben und so schöne Bilder (gestern habe ich darüber gebloggt). Es ist eines meiner Richtlinien alle deine Rezepte in 2016 nach zu kochen. Das ist für mich kein Gesetz, aber Inspiration und wird meinen Kochhorizont wieder um einiges erweitern. Voll das gelungene Buch. Liebe Grüße Lissy
Hallo liebe Lissy,
ja, diese Minischritte sind mir auch lieber als große Hauruck-Aktionen zum Jahresbeginn! Finde ich super, dass du dich an neue Rezepte wagst und damit euren Speiseplan bereicherst. Ich bin gespannt, wie dir meine Rezepte gefallen (Vorsicht, beim Muffin-Rezept wurde aus Versehen die doppelte Fettmenge angegeben – einfach halbieren, dann werden sie prima!). Danke Dir für dein Feedback und auch die wunderbare Buchempfehlung auf deinem Blog.Das hat mich total gefreut!
Liebe Grüße
Veronika