“Mama, das war denen peinlich.”
Wir sind auf der Rückfahrt von einer Flüchtlingsunterkunft. Dort haben meine Mädchen Mal- und Spielsachen an albanische und syrische Kinder verteilt.
“Das ist, weil sie nicht unsere Sprache sprechen,” fährt meine scharfsinnige Jüngste fort.
“Ja, und weil sie nicht so viel haben wie wir,” fügt Amelie hinzu.
Ein kleines syrisches Mädchen hatte sich hinter ihrer müde aussehenden Mama versteckt und traute sich kaum, die Geschenke in Empfang zu nehmen. Mit Händen und Füßen und Mimik versuchten wir uns zu verständigen. Zwischen uns hing das Bewusstsein, dass sie die “Armen” sind und wir die wohltätigen “Reichen”. Kein Wunder, dass wir miteinander so ungeschickt umgingen. Aber ich glaube auch, dass jede freundliche Geste Heilungskraft in sich hat. Ein Lächeln an der Supermarktkasse, über den Fehler eines Anderen hinwegsehen, das eigene Kind nach einem Trotzanfall in die Arme nehmen, ein “Wie geht es dir?”, im Straßenverkehr gelassen bleiben.
“Ja, aber sie haben sich auch voll gefreut. Das Mädchen hat gleich die Seifenblasen aufgemacht.” Ich stimme Amelie zu.
Freundlichkeit ist universell, eine Sprache, die keine Übersetzung braucht. Sie darf ungeschickt und peinlich und unvollkommen daher kommen.
Eine letzte Frage dröhnt vom Rücksitz: “Mama, popeln Flüchtlingskinder auch??”
Yep, auch das ist universell….
ach toll, dass Ihr das gemacht habt! kleine dinge, die die welt verändern:-). drück dich von der sonnigen, holländischen Küste und FREU MICH AUF DEIN BUCH!!!!