Es ist offiziell. Wir sind auf Haussuche. Seit Monaten steht das Thema im Raum, aber ich habe es bisher gescheut wie die Katze das Wasser. “Warum kann nicht einmal alles so bleiben wie es ist?” frage ich mich hundertmal die Woche. Und dann gehe ich doch wieder auf Immo-Scout und bin hinterher verwirrter als vorher. Die Objekte, die überhaupt in Frage kämen sind entweder zu teuer oder mitten im Nirgendwo (was niemand außer mir total prima findet) oder so hässlich, dass ich sofort einen Ausschlag bekäme, wenn ich den Rest meines Lebens zwischen weißen Fließenböden, Gelsenkirchener Barock und Halogen-Strahlern verbringen müsste.
“Warum kann nicht einmal alles so bleiben wie es ist?” Eigentlich mögen wir unser kleines Häuschen, in dem wir zur Miete wohnen. Aber dann kommt immer der Zeitpunkt, wenn wir alle zu viert ins Bad müssen. Eine schwere Prüfung für meinen Mann, den Distanz-Menschen. Eine fast unlösbare Aufgabe für mich, Make-Up aufzulegen, während ich von allen Seiten schwer bedrängt werde. Eine lustige Herausforderung für meine Töchter, wenn sie sich wie kleine zappelige Schlangenmenschen hüpfend in ihre Strumpfhosen zwängen. Das Kinderzimmer ist mittlerweile auch zu klein und immer öfter fordert Amelie ihren eigenen Rückzugsraum. Und ich träume heimlich von meinem eigenen Studio.
Ich habe Angst, ob ein anderes Haus zu einem echten Zuhause werden kann – so wie dieses hier. Mein Herz hängt an so Vielem hier. Am alten großen Weidenbaum im Garten, an den knarrenden Stellen im Flur, an der Atmosphäre und Stille, an dem Blick aus dem Gästezimmer, an der großen Freiheit, an unserer Feuerstelle.
Gestern war ich bei meinem Bruder zu Besuch – seine Schwiegereltern schneiten kurz herein und natürlich kam das Gespräch auf Hauskauf. Schwiegermutter meinte lapidar: “Ich mache mich doch nicht zum Sklaven meines Hauses.” Der Satz hat ins Schwarze getroffen und klingt nach. Ich hänge mein Herz so sehr an dieses Häuschen und den Ort, dass ich nicht frei bin, nach vorne zu gehen. Vielleicht ist genau das die Forderung an mich im neuen Jahr: Mein Herz schrittweise frei machen für Neues. Raum schaffen für Veränderung. Neuen Raum finden, in dem jeder von uns gut und frei wachsen kann.
Wenn alles so bleibt wie es ist, warum sollten wir uns dann noch verändern?
Es stehen Hausbesichtigungen an und Entscheidungen und der ganze mühselige Weg von Notar und Bank und Handwerkern an. Werden das meine Nerven aushalten? Werden wir aufgeschlossene Nachbarn haben? Muss ich in eine Neubau-Siedlung ziehen? Wird sich mein Traum von einem restaurierten Bauernhaus erfüllen? Werde ich einen Kompromiss schließen, mit dem ich hinterher unglücklich bin? Kann ich nachts ruhig schlafen, wenn die Bank uns im Nacken sitzt?
Ich schiebe die Fragen jetzt erstmal zur Seite und gehe gespannt in ein Neues Jahr. Aber eine Frage kitzelt mich:
Wo werden wir in einem Jahr Silvester feiern?
Oh, wie aufregend!
Ich wünsche dir eine gute Mischung aus Mut, Weisheit und kreativem Wahnsinn. Es ist doch wunderbar, ein “neues” Haus zusammen zu enem Zuhause zu machen 🙂
Kann mich Marit nur anschließen. Das wünsche ich euch auch von Herzen! Wir haben vor fünf Jahren ein Haus gekauft und jetzt einen Teil davon nach unseren Träumen aufgestockt. Wir wohnen immer noch auf der Baustelle, aber es ist Land in Sicht! Und ich freue mich auch auf ein Zimmer für mich alleine zum nähen und entspannen… .
Danke, dieser Eintrag ist wieder so schön geschrieben! Spricht mir aus dem Herzen, wie ganz oft!
Ganz herzlichen Dank für den Hotel Tip (Mallorca)!!! Sorry, habe es erst jetzt entdeckt, bin jetzt aber ganz euphorisch und wir werden vielleicht in den Herbstferien genau da hingehen!!!!
(Du darfst die Anfrage von damals jetzt gerne löschen, damit Platz für Foto- Shooting- Anfragen Platz haben). Nochmals tausend Dank!
Hallo Christine,
na, dann wünsch ich dir, dass ihr bald fertig seid und du zur Ruhe im neuen Zuhause kommst. Wir konnten es uns nicht verkneifen, dieses Jahr wieder Mallorca zu buchen. Im Sommer gehts also wieder in unser Lieblingshotel und wir zählen schon die Tage bis dahin!!
Liebe Grüße
Veronika
Ja, ich glaube, ich muss es eher von der Perspektive sehen, dass ich ein neues Zuhause schaffen darf. Danke für diesen guten Gedanken!
Das ist dein Beitrag für mich :-)! Mir geht es genau so und ich muss mich so überwinden, mich auf etwas Neues einzustellen…. ! Viel Glück und Gottes Segen auf der Haussuche!
Liebe Smoobaers
Ich wünsche Euch viel Mut und Gottvertrauen. Gott hat ganz bestimmt das richtige Haus für Euch bereit. Vertraut ihm und hört auf den inneren Frieden und seit mutig….
Oft habe ich innerlich über unseren Hauskauf geklagt, wenn mal wieder etwas zu reparieren ist und die Kosten in unbekannte Höhen klimmen… Aber uns haben Menschen prophezeit, dass aus unserem Haus Segensströme fliessen und genau das ermutigt mich immer wieder. Ich wünsche Euch, dass Gott genau ein solches Haus (mit Segensströmen, nicht endlosen Kosten) bereit hält.
Seid gesegnet!
Danke liebe Susanne! Wir gehen das ganz entspannt an, im vollen Vertrauen. Und wenn wir nichts finden, dann ist das auch kein Weltuntergang…