Kreativer Freitag ⎨Mittagspause für Kind und Mama ⎬

Ich glaube fest an die Wichtigkeit von Rhythmus. Nicht nur in der Musik (und doch liebe ich den Free Jazz).

In einer Welt, in der nichts sicher ist, gibt es unverrückbare Dinge. Die uns Sicherheit und Halt und Orientierung geben.

Der Wechsel der Jahreszeiten.

Tag und Nacht.

Arbeit und Ausruhen.

Schlafen und Wachen.

Und alles ist ein eingebunden in den großen, unverrückbaren Rahmen von Geburt und Tod. Seit Menschheitsbeginn hat sich an diesem Lebensrhythmus nichts geändert.

Unser Körper, unser Geist sehnen sich nach Struktur, verlässlichem Rhythmus. Genau wie unsere Kinder.

Heute morgen las ich den lieben Kommentar einer Blogleserin, die zwischen Frustration und Bewunderung schwankt. Sie fragt sich, wie ich das alles hinkriege.

Vorab: Ich kriege nie alles hin. Am Ende des Tages muss ich mich jedes Mal damit versöhnen, dass vieles liegengeblieben ist und die Fenster immer noch schmutzig sind.

Aber was mir unwahrscheinlich hilft, ist unser Mittags-Rhythmus. Ich wäre kein funktionierendes Mitglied dieser Gesellschaft ohne Mittagsschlaf. Tiefes Luftholen vor dem Nachmittagsprogramm.

Als unsere Älteste ihren Mittagsschlaf aufgab, sah ich mich vor einem Dilemma, das ich auch von vielen anderen Mamas kenne. Wie kann ich mir trotzdem noch ein paar Minuten Pause rausholen? Und wie kann ich mein Kind dazu anleiten, sich alleine zu beschäftigen?

  • Ich achte darauf, dass das Kinderzimmer zum Spielen einlädt. Das gröbste Chaos beseitigen. Kinder können sich schwer orientieren, wenn alles rumliegt. Den Maltisch mit gespitzten Stiften und Papier ausstatten. Ein paar Bücher ins Kuscheleck legen. Die Playmobilkiste mitten ins Zimmer stellen.

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  •  Langsam anfangen und mit der Zeit die Länge der Mittagspause ausdehnen. Ich lege eine Hörspiel-CD ein. Anfangs durfte Amelie nach einer Geschichte ins Wohnzimmer kommen. Später dann nach zwei, drei und vier. Irgendwann waren wir bei einer Dauer von 45 Minuten.

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  • Zunächst hatte ich ein ultraschlechtes Gewissen, mein Kind “abzuschieben”. Aber gerade jetzt in den Kindergartenjahren merke ich, wie sehr die Kinder diese Pause brauchen. Außerdem war die Einführung der Mittagspause das Sprungbrett zur Loslösung von Mamas Rockzipfel.
  • Wichtig: Es klappt nicht immer. Gerade am Anfang. Jedes Kind ist auch ganz eigen, hat unterschiedliche Bedürfnisse und Persönlichkeit. Noch heute gibt es Tage, an denen alle zwei Minuten ein Kind mit einem dringenden Anliegen ins Wohnzimmer stürmt – meistens dann, wenn ich mich gerade ins Reich der Träume verabschiedet habe. Aber dann gibt es auch die Tage, an denen die Kinder so vertieft in ihr Spiel sind, dass sie erst nach anderthalb Stunden auftauchen……

Ich wünsche euch guten Mittagsschlaf. Oder eine Schmökerstunde mit Kaffee! 

2 Kommentare zu „Kreativer Freitag ⎨Mittagspause für Kind und Mama ⎬

  1. Liebe Veronika

    Danke für deinen Eintrag, zu welchem dich mein Kommentar inspiriert hat. Du hast mich daran erinnert, dass ich die Pausenzeit meiner Tochter wirklich auch für mich als Pause nützen sollte. Auch bei uns steht ein Maltisch bereit und der CD-Player hat in dieser Stunde auch immer viel zu tun :-). Leider hab ich dann meist das Gefühl, ich müsse in dieser Zeit turbomässig x Dinge erledigen, statt mir einfach meinen Schmöcker zu schnappen und das Sofa zu belagern oder einfach mal mit Gott einen Kaffee zu trinken und die Zeit der Stille zu geniessen. So starte ich doch nächste Woche einen neuen Versuch darin…

    Herzliche Grüsse,
    Nicole

    1. Ja, das kenne ich! Die Pausen als Möglichkeit zum Hausputz nutzen. In den Babyjahren hab ich das 50/50 gehalten. Einige Minuten hinlegen und wegdösen. Und dann das Allernötigste schnell, schnell erledigen.
      Ich wünsch dir viele schöne Ruhepausen im Alltag mit Kaffee, Buch und Decke 🙂
      Liebe Grüße
      Veronika

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