Manchmal reist man nicht, um etwas zu erleben, sondern um etwas zu lernen. Nur weiß man das vorher nie so genau.
In Barcelona lerne ich jedes Mal etwas anderes. Vielleicht liegt darin meine brennende Liebe für diese Stadt begründet. Beim ersten Besuch lernte ich, dass Städtereisen Armin und mich verbinden wie kaum eine andere Sache. Sie ist einfach “unser Ding”, unser gemeinsames Hobby. Der zweite Besuch entfachte meine Begeisterung für Picasso. Und beim dritten Besuch letztes Wochenende lernte ich, dass mein Erleben und meine Sicht auf die Dinge nur ein winziger Ausschnitt dessen darstellt, was wirklich ist. Ich lernte, dass ich immer nur einen Bruchteil dessen erleben kann, was möglich wäre.
Die letzten Wochen sind enorm viele Eindrücke auf mich eingestürmt. Ich ließ mich ziellos durch die Gassen der Altstadt treiben, genauso wie meine Gedanken völlig ziellos mal hierin, mal dorthin schossen. Ich brauchte Zeit, um alles setzen zu lassen, um zu verarbeiten. In Straßencafes legte ich Pausen ein, schrieb, dachte nach und schrieb noch ein bisschen weiter. Mit meiner Kamera versuchte ich Stimmungen einzufangen, die meine eigene Stimmung und mein Erleben widerspiegelten. Sicher nur ein Bruchteil dessen, was möglich gewesen wäre und ein winziger Ausschnitt dessen, was wirklich ist.
…und dann wieder daheim:
Weißt du was du hier mit mir tust?
Ich liebe Barcelona! Anstatt dort die Nase in die Sonne zu halten sitze ich hier in meiner sehnsuchtsvoll erwarteten Urlaubswoche auf dem Sofa mit Angina und Ohrenschmerzen und einem heftigen Husten…. Bin so gefrustet. Dir rufe ich zu :”Genieße jeden Augenblick in dieser wunderbaren Stadt und zuhause bewahre die Erinnerung an Farben und Menschen und Wärme und Leben… !”
Und dir, lieber someone, rufe ich zu:”Barcelona rennt nicht weg, deine Zeit kommt. Und gute Besserung!!”