Mein allerliebstes Knuspermüsli

Kennt ihr die Kunden im Supermarkt, die jede Packung kritisch studieren, die Zutatenliste lesen und dann das Produkt entweder angewidert ins Regal zurückstellen oder in den Einkaufswagen werfen? Ja? Ich bin eine von denen. Nach dem Lebensmittelskandal ist vor dem Lebensmittelskandal. Und so vermute ich mittlerweile hinter fast jedem Produkt, dass es Arsen, verschleierte Geschmacksverstärker, Katzenfleisch und gentechnisch manipulierte Zutaten enthält. Vielleicht bin ich ja ein bisschen paranoid.

Aber lasst uns mal ein simples Knuspermüsli hernehmen. Müsli klingt gesund. Das geb ich meinen Kindern ohne schlechtes Gewissen. Aber dann steh ich da halt paranoid im Supermarkt rum, lese die Zutatenliste und lasse das Produkt angeekelt fallen. Mindestens drei Arten billigsten Zuckers, die jeden Diabetiker ins selige Koma schicken würden. Dazu seltsame Aromazusätze, von denen mir sicherlich in fünf Jahren die Haare ausfallen. Und eine Menge ungesunde Fette sind auch mit von der Partie.

Je mehr ich mich mit der Lebensmittel- und Fleischindustrie beschäftige, desto bedrückter werde ich. Es ist nicht nur ein Skandälchen, was sich da alles abspielt. Nein, es ist eine himmelsbrüllende Ungerechtigkeit und gnadenlose Geschäftemacherei. Die Kasse stimmt. Die Schöpfung ist geknechtet.

Ich habe das ganz ganz große Glück, auf dem Land leben zu dürfen. Das bedeutet: Eier direkt vom Nachbarn, dessen verwöhntes Federvieh glücklich auf der Wiese lebt. Hähnchen, Rind und Schwein direkt vom Erzeuger. Sozusagen eben noch happy auf der Weide, eine Stunde später im Fleischwolf. Ohne wochenlange Irrfahrten durch die halbe Welt und Zusatz von Antibiotika und Pferdefleisch. Gemüse und Obst entweder aus dem Hofladen oder aus dem eigenen Garten. Brot aus dem eigenen Ofen. Joghurt aus der Joghurtmaschine. Klingt nach Öko-Idylle. Aber ich weiß, dass es nur ein Ansatz ist. Schon mit einem Gang zu Burger King ist meine ganze positive Öko-Bilanz im Keller. Mist aber auch. Ich liebe Burger King.

Aber zurück zum Knusper-Müsli. Ich habe vor ein paar Wochen gelernt, dass man das ganz einfach herstellen kann. Und es schmeckt so hervorragend gut, dass ich mich ausschließlich davon ernähren könnte.

Hier das Rezept für mein Nuss-Ahornsirup-Müsli (friss das, du korrupte Knuspermüsli-Industrie!):

250 g Haferflocken

70 g Sesam

70 g Sonnenblumenkerne

70 g gehackte Mandeln

1/2 Teelöffel Zimt

1 Prise Salz

130 g Vollkornmehl

80 ml neutrales Öl (Sonnenblumen- und Erdnussöl funktionieren prima)

80 ml Ahornsirup

60 ml Apfelsaft

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Heiz deinen Backofen auf 150 Grad vor. Dann vermische alle trockenen Zutaten in einer großen Rührschüssel. Verrühre Öl, Ahornsirup und Apfelsaft in einer separaten Schüssel. Mische die Flüssigkeit langsam unter die trockenen Zutaten. Vermische das Ganze gut und verteile es auf dem Backblech (vorher mit Backpapier auslegen). Backe das Müsli ca. eine halbe Stunde und wende es nach den ersten 15 Minuten.

Am Ende mische ich gerne noch weitere Zutaten darunter: Rosinen, Cranberries, getrocknete Äpfel und Bananen. Ich glaube, dieses Rezept kann man unendlich abwandeln. Man kann die einzelnen Zutaten auch durch andere ersetzen: Kokosflocken, gehackte Walnüsse, Leinsamen etc.  Statt Ahornsirup funktioniert auch Agavendicksaft bestens. Nur Vorsicht bei der Dosierung: Agavendicksaft süßt sehr stark.

Bon Appetit ohne schlechtes Gewissen!

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3 Kommentare zu „Mein allerliebstes Knuspermüsli

  1. Wieder herrlich geschrieben :-)…friss das, du korrupte Knuspermüsli Industrie..ich hab soo gelacht.
    Werd das auch mal nachmachen, aber mit Schoki drin. Die Kids essen jedes Müsli, solange ein paar stückle Schoki drin blitzen. 😉

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