Mütter-Challenge {Tag 20 – Heute bin ich gnädig mit mir selbst}

Zugegeben – eine harte Herausforderung an Mütter der heutigen Zeit. Wir sind es so sehr aus unserem Arbeitsleben gewohnt, an unserer (guten) Leistung gemessen zu werden, dass wir dieses Anspruchsdenken auch auf unser Zuhause, auf unsere Kindererziehung übertragen. Der Perfektionismus fängt nicht erst mit dem Kind an, nein schon in der Schwangerschaft treibt er seltsame Blüten. “Wieviel hast du bisher zugenommen?” Das ist die beliebteste Frage unter Schwangeren und in entsprechenden Internetforen. Es ist fast schon ein Sport, sich auf diesem Gebiet gegenseitig zu unterbieten. Wenn ich in solche Gespräche verwickelt wurde, schwieg ich oder wechselte schnell das Thema. Dass ich im siebten Monat schon 10 Kilo zugenommen hatte, wo jede andere (laut eigener Aussage) erst 4 bis 5 Kilo zugelegt hatte, ließ mich manchmal fast glauben, ich sei ein unkontrolliertes Fressmonster!

Ich möchte mich selbst nicht (mehr) durch die Brille des Perfektionismus, der Super-Nanny, aller gesammelten Erziehungsratgeber und wohlmeinender anderer Mütter betrachten. Nein, ich will mich durch die Brille der Gnade betrachten. Gott hat mir meine Kinder für eine Weile anvertraut, aber er hat mir keinen Garantieschein dazu in die Hand gedrückt auf dem steht, dass alles immer gut gehen wird. Oder dass ich immer alles gut machen werde. Ja, ich mache manche Sachen gut. Aber ich mache auch tausend Fehler. Gott hat mir keinen Garantieschein fürs perfekte Muttersein geschenkt – aber er schenkt mir jeden Tag Vergebung für den immer gleichen Mist, den ich verzapfe und er ist mit mir gnädig.

Und ich glaube aus tiefster Seele, dass wir noch mehr als alles andere (unsere alte Figur, Schlaf, Maniküre), Gnade brauchen. Gnade von Gott, Gnade von anderen Müttern und Gnade von uns selbst an uns selbst.

Es ist unmöglich ein Leben zu führen, ohne jemals Fehler zu machen.Es sei denn, du lebst extrem vorsichtig und vermeidest sie. Aber dann war dein Leben umsonst – und automatisch ein einziger Rückschlag. J.K. Rowling

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