Vor ca. 12 Jahren erwachte in mir die Kochleidenschaft. Anfangs war sie nur ein zartes Pflänzchen. Meistens wählte ich doch lieber die Nummer des Pizza-Services. Oder ich riss eine Tüte Knorr-Fix auf.
Dann kaufte ich mir mein erstes Kochbuch. Als amerikanophiler Kleinstadt-Twen musste es natürlich das Werk “Amerikanisch kochen” sein. Ja, entgegen aller Vorurteile hat die amerikanische Küche eine riesige Bandbreite an kulinarischen Überraschungen zu bieten. Aber ich traute mich zunächst nur an die ganz einfachen Sachen ran. Kürbissuppe zum Beispiel. Die war idiotensicher und war immer ein Renner. Eines Tages kochte ich sie für meine Mutter. Sie kostete, legte den Löffel erstaunt nieder und meinte, das sei die gleiche Suppe, die sie als Kind oft in ihrer schlesischen Heimat gegessen hätte. Sie war so aus dem Häuschen, dass sie das Rezept für sich wiederentdeckte, in ihrem Garten anfing Kürbis anzubauen und seitdem steht diese Suppe von August bis März einmal die Woche auf ihrem Speiseplan. Bei uns sieht es ähnlich aus.
Meine Kinder sind verrückt nach der orangefarbenen, herrlich dicken und aromatischen Suppe.
Und deshalb muss jetzt gleich ein Kürbis dran glauben, den ich genüsslich schlachten, ausweiden und kochen werde. Das Rezept teile ich gerne mit euch.
Neuenglische Pumpkin-Soup
Zutaten für 4 Personen
ca. 600g geputztes Kürbisfleisch (Hokkaido ist unkompliziert)
50 g Butter
1 EL brauner Zucker
3/4 l Milch
1/2 TL Macis (Muskatblüte)
Muskatnuss, frisch gerieben
1 Msp. Nelkenpulver
Salz
Pfeffer
1. Das Fruchtfleisch klein würfeln. Butter in einem Topf zerlassen, das Kürbisfleisch einrühren und bei mittlerer Hitze rundherum anschwitzen.
2. Den Zucker darüber streuen und schmelzen lassen, dann nach und nach die Milch dazugießen. Alles mit den Gewürzen aufkochen und zugedeckt bei schwacher Hitze ca. 20 Min. köcheln lassen.
3. Die Suppe im Topf pürieren und nach Belieben abschmecken.