Die heutige Herausforderung war für mich auf den ersten Blick ein Spaziergang.
“Hey, ich habe kleine Kinder, keine Teenies, die sich bei einer Umarmung in einen stacheligen Kaktus verwandeln.”
Aber dann dachte ich an unsere Große, die nur bedingt gerne schmust und viel Raum für sich braucht. Meistens macht sie einem unmissverständlich klar, wie wenig sie auf feuchte Backenküsse und von überwallender Mutterliebe gesteuerte Umarmungen steht. Also galt es heute für mich, meine Mutterliebe im Zaum zu halten und erst dann mein Kind in den Arm zu nehmen, wenn sie das Signal auf “Go” schaltete. Ich ging heute ganz bewusst auf ihr Distanzbedürfnis ein. Was mir schwer fällt.
Denn es gibt keinen wunderbareren Duft, als den des eigenen Kindes. Jedes Mal wenn ich meine Kinder im Arm halte, nehme ich einen tiefen Zug, was jeden routinierten Kokser vor Neid erblassen lässt. Dieser Duft löst Glücksgefühle aus, wie es kein anderer Geruch der Welt kann. Und wenn mein Kind mir nach dem Kindergarten in die Arme fliegt und aus tiefstem Herzen seufzt: “Ach, meine allerliebste Mami!”, dann wird mir ganz schwindlig vor Liebe.
Ich darf diese kleinen schutzbedürftigen Körper im Arm halten, ihnen Schutz geben, Trost spenden und Geborgenheit schenken. In solchen Momenten wird mir neu bewusst, wie wunderbar ich beschenkt bin. Ich weiß, ich klinge kitschig. Mir egal. Ich bin in meine Kinder verliebt.