Mütter-Challenge {Tag 2 – Heute schreie ich meine Kinder nicht an}

Für Mütter auf Valium oder extrem gechillte Mütter ist es jenseits der Vorstellungsgrenze, seine Kinder anzuschreien.

Ich nehme kein Valium (Obwohl ich es in meinem Apothekenschränkchen habe. Es wurde mir vor einigen Jahren in Thailand wegen einer Brandwunde am Bein verordnet. Aber das ist eine andere, sehr kuriose Geschichte).

Und eigentlich bin ich gechillt. Außer

1. ich habe gerade meine Tage

2. ich bin unausgeschlafen

3. ich habe Muskelkater

4. wenn die Spülmaschine noch nicht ausgeräumt ist

5. Salat im Kühlschrank schimmelt.

Nun komme ich also zum Kern der Wahrheit. Ich bin nicht sehr oft gechillt. Ich schreie. Was zum Teil an den aufgezählten Faktoren liegt, aber zum Hauptteil an meinem Wunsch, dass meine Kinder funktionieren. Damit trete ich aber mit unserer Ältesten in einen Frontalkrieg. Denn die hat – seit Kindergartenantritt verstärkt – ihren eigenen Kopf und zuweilen seltsame Launen. Heute früh also fasste ich den festen Entschluss: Heute schreie ich nicht. Ich lasse mich nicht provozieren, nicht aus der Ruhe bringen. Falls ich merke, dass ich in die Überforderung schlittere (und die dann meisten ins einer Schimpf- und Anschrei-Tirade endet), trete ich innerlich einen Schritt zurück. Ich überlege kurz: soll ich das jetzt einfach ignorieren? Muss ich ein klares, ruhiges Machtwort sprechen? Oder soll ich meine Tochter jetzt in den Arm nehmen und trösten?

Der Morgen war hart für mich (es trafen Faktoren 2 und 3 zu – siehe oben). Amelie trödelte und spielte die Spielchen, von denen sie weiß, dass sie mich auf die Palme bringen. Aber Dank meines Vorsatzes blieb ich ruhig, ignorierte einiges, sprach freundlich, manchmal streng und klar. Vor meinen Augen entwickelte sich ein kleines Wunder: keine Machtkämpfe, ein folgsames und vor allem ausgeglichenes Kind! Wow!

In jedem Lebensbereich stelle ich fest, dass negatives Reden, Schimpfen, andere runtermachen etc. nie zu etwas Gutem führt. Es ist verführerisch, sich genau dem hinzugeben, seinem Herzen Luft zu machen. Aber es belastet und zerstört Beziehungen. Und die Beziehung zu meinen Töchtern ist mir die wichtigste (nach der zu meinem Traumgatten).

“Wie goldene Äpfel auf einer silbernen Schale, so ist ein rechtes Wort zur rechten Zeit.” (Sprüche 25:11)

Ich liebe die Sprüche – sie lehren mich so einiges über Kinderziehung:

“Der Kluge überlegt bevor er handelt. Die Taten des Dummen zeigen, wie unüberlegt er ist.” (Sprüche 13:16)

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