Es war ein anstrengendes Jahr.
365 Tage angefüllt mit Duplospielen, Windelwechseln, Tränen trocknen, Fläschchen machen, Wäsche-Mount-Everests waschen und dem Kampf gegen die Schwangerschaftskilos. Bei letzterem Projekt bin ich kläglich gescheitert. Und nach so langer Zeit kann ich die Pfunde auch nicht mehr mit zwei Schwangerschaften entschuldigen. Höchstens mit einem störrischen Stoffwechsel, der durch jahrelanges Ausprobieren von diversen Diäten, unkontrollierten Fressatttacken und Hormonschwankungen ruiniert wurde.
Aber das ist ein Thema für ein anderes Mal.
Heute halte ich Rückblick und Vorschau. Wie originell zum Jahresbeginn…
Vor einigen Tagen fragte mich mein Göttergatte, was mein persönliches Highlight des Jahres war. Ich antwortete wie aus der Pistole geschossen: “Dass ich es überlebt habe.” Und das fasst es ganz gut zusammen. In sehr vielen Momenten musste ich einfach nur funktionieren und eigene Bedürfnisse in den hintersten Winkel meines Bewusstseins drängen. Leider war ich zu oft ungenießbar, beziehungsgestört und einfach todmüde. Und trotzdem bin ich unfassbar stolz, dass ich es bewältigt habe. Dass mich Umstände nicht in die Knie gezwungen haben. Sondern dass ich gestärkt aus allem herausgegangen bin. Mit diesem Wissen um meine eigene Stärke geh ich optimistisch ins neue Jahr, auch wenn ich viele Ereignisse nicht beeinflussen kann. Aber das juckt mich nicht im Geringsten, denn ich habe Gott und der hat alles “under control”. Ich bin sowas von gelassen, dass mir diese heilige Gelassenheit schon fast Angst macht.
Ich freue mich darauf meinen Kindern die Welt zu erklären, mit ihnen zu tanzen, ihnen ihre Lieblingsmahlzeiten zu kochen, mit ihnen zu lachen und noch mehr Tränen zu trocknen.
Ich freue mich darauf, meiner Kreativität mehr Raum zu schaffen. Neue Dinge auszuprobieren. Menschen zu beschenken und zu umsorgen.
Ich freue mich darauf, neue Seiten an meinem Mann zu entdecken, mit ihm neue Wege einzuschlagen.
Ich freue mich darauf, nächtelang mit Freunden zu übers Leben zu reden und mit ihnen Dutzende Rotweinflaschen zu leeren.
Ich freue mich darauf, meine Gesundheit wichtiger zu nehmen, mich mehr zu bewegen und damit ein Vorbild für meine Familie sein zu können.
Ich freue mich darauf, im Frühling in meinem Garten aussäen und im Herbst ernten zu dürfen.
Ich freue mich darauf, das Leben zu feiern.