“Ich bin zu dick.”
“Ich bin zu dünn.”
“Ich bin zu laut”.
“Ich bin zu schüchtern”.
“Meine Haare sind zu dunkel”.
“Meine Haare sind zu dünn”.
“Ich bin zu auffällig”.
“Ich bin zu unauffällig”.
“Ich bin zu unsportlich”.
Würde ich eine Umfrage unter Frauen machen, was sie an sich kritisieren, würde ich Hunderter solcher Aussagen erhalten. Und ich selbst nehme mich da nicht aus. Ständig wird uns eingeimpft, wie wir zu sein hätten! Gott sei Dank hab ich mir das Lesen von Frauenmagazinen schon vor Jahren abgewöhnt. Ich merkte nämlich, dass ich nach dem Durchblättern von Cosmo, Brigitte und co. jedes Mal von Komplexen geplagt wurde: “Meine Klamotten sind von vorgestern, ich sollte dünner sein, ich sollte mehr auf die Pflege meiner Haut achten, ich sollte mich mehr in meinen Job reinhängen, ich sollte dies, ich sollte das….” Diese Zeitschriften haben nur zwei Ziele: mir mein Geld aus der Tasche zu ziehen und mich zu manipulieren. Schluss damit!
Ich wünschte, wir Frauen würden endlich lernen, zu uns selbst zu stehen. Wie will die Gesellschaft uns denn haben? Am liebsten angepasst, schlank, unauffällig, fleißig, nett und adrett. Sorry, in das Schema passe ich nicht. Früher, ja da wünschte ich mir genau so zu sein und hasste es, dass ich manchmal furchtbar laut und peinlich sein kann. Dass ich einen derben Humor habe. Dass mein Hintern größer als eine Burgerbratpfanne ist. Dass ich keinerlei Interesse an einer konventionellen Karriere habe. Dass ich nicht süß bin. Dass ich manchmal furchtbar launisch bin.
Das Wunderbare am Altern ist, dass ich mehr und mehr lerne, zu mir selbst zu stehen. Mich selbst zu bejahen. Unabhängiger von der Meinung anderer werde. Was nicht heißt, dass ich nicht kritikfähig bleiben sollte. Dass ich an meinen Fehlern und Schwächen weiterhin arbeite. Aber ich muss mich nicht jeden Tag mehr in das dunkle Tal der Selbstzweifel stürzen.
Mädels, lasst uns unsere Vielfalt und Einzigartigkeit feiern anstatt sie ständig zu verdammen!