Wie bekomme ich meine drei Wochen alte Tochter dazu, endlich mal nachts länger als nur zwei Stunden zwischen dem Stillen zu schlafen?? Hab ich sie nämlich gestillt, dann schaukel ich sie erstmal ne halbe Stunde wieder in den Schlaf. Anschließend, wenn diese Aufgabe mit einem riesigen Aufatmen bestanden ist, versuche ich selbst wieder in den Schlaf zu finden. Was schwierig ist, wenn a) Ehemann neben mir den Regenwald in aller Seelenruhe abholzt, b) mir der Schauspieler aus Rainman nicht mehr einfällt und ich darüber Ewigkeiten nachgrüble, c) ich gedanklich die To-Do-Liste für den nächsten Tag erstelle. Dann bleibt eine Restschlafzeit von ca. 45 Minuten. Bin ich dann endlich in einen komatösen Tiefschlaf verfallen, krallt sich nach gefühlten fünf Minuten hungriges Babyweinen in mein Hirn. Mit äußerster Willensanstrengung und entgegen eines Aufschreiens meines vom systematischen Schlafentzug gefolterten Körpers hieve ich mein Baby an meine Brust, nicht ohne mich in diesem Moment auf eine ferne, einsame Tropeninsel zu wünschen. Und dann geht alles wieder von vorne los. Manchmal auch mit folgenden interessanten Varianten: Josefine bekommt Bauchschmerzen und schreit nach dem Stillen für eine unerträglich lange Zeit, in der ich innerlich Aggressionen aufbaue, die dann ganz schnell von Schuldgefühlen abgelöst werden. Oder sie beschließt, dass sie jetzt genug geschlafen hat und beendet für sich die Nacht. Auch wenn es erst 2 Uhr morgens ist.
Mich zermürbt der Schlafentzug. Mein Traum: endlich mal wieder 3 Stunden am Stück schlafen. Jaja, man wird sehr anspruchslos mit Säugling. Der Gipfel des Genusses besteht für mich dieser Tage aus einer Tasse Kaffee (selbstverständlich koffeinfrei und mit Sojamilch, bäh!) und einer Dusche. Und wenn ich es schaffe, mir sogar die Haare zu waschen und zu föhnen, dann grenzt dieses Erlebnis schon fast an mutterhafte Dekadenz. Was natürlich sofort wieder die unvermeidlichen Schuldgefühle hervorruft.