Schwangerschaftstücken

 

Es ist wie immer die alte Leier: Ich hab schon lange nichts mehr geschrieben…keine Zeit…Lust…Anregung. Obwohl doch mein Alltag mehr als genug Stoff bietet für einfallsreiche, witzige, sarkastische Beiträge. Zum Beispiel meine fortschreitende Schwangerschaft und ihre undendlichen Tücken wie z.B. nächtliche Sodbrennen-Attacken oder die Giraffenstellung beim Schuheanziehen. Ganz zu schweigen davon, dass ich seit einigen Monaten plötzlich graue Haare bekomme, der bildlich gewordene Beweis meines Alters. Auch wenn man graue Haare mit Weisheit gleichsetzt, so hinkt aber letztere noch gewaltig hinterher.

Denn in Vronis Welt ist es ja so, dass ich auch mit dickem Bauch und Kurzatmigkeit und schmerzenden Bändern weiterhin tadellos funktioniere wie das aufgezogene Duracell-Häschen. Immer fleißig dabei To-Do-Listen abzuarbeiten und dem Nestbautrieb nachzukommen. Daneben einen kleinen trotzigen Wirbelwind bändigen. Das ist, als hätte ich unseren Mercedes mehrere hundert Kilometer ohne Öl gefahren….quietsch, rauch, qualm, Ofen aus. So auch bei mir. Montagabend: aaaaah, ich kann nicht mehr laufen! Also, nur noch auf allen Vieren durchs Haus gekrochen. Armin beobachtete dieses seltene Schauspiel mit einer Mischung aus Besorgtheit und verkniffenem Lachen. Dienstag: herrje, was zieht und zerrt an meinem Nacken? Egal, weiter gehts, die Wäsche muss noch gewaschen werden und abends an der Babydecke weiternähen. Dienstagnacht: über meinem Haupte verlöschen die Lichter. Mittwoch: Der zähneknirschende Gang zum Orthopäden. Diagnose: blockierter Wirbel und massive Verspannungen. Dass das so weh tun kann übersteigt mein Verständnis.

Liebe Leute da draußen. Wenn ihr schmerzfrei lebt, dann seid heute bitte die glücklichsten Menschen der Welt! Ganz egal ob ihr gerade einen Kater auskuriert, der Chef nervt, die Waage 5 Kilo zuviel anzeigt oder die Frau nörgelt!!

Nun bin ich das rauchende Wrack eines Mercedes, das umgekippte, verstummte Duracell-Häschen. Die mahnenden Worte meiner Hebamme klingen mir gerade noch wie ein Echo im Ohr: machen Sie langsam, machen Sie weniger. Aber wo hole ich mir Hilfe, was delegiere ich, und was lasse ich einfach liegen? Alles Dinge, die mir ganz heftig schwerfallen, aber ich werde nicht umhinkommen, meine Lebensweise für die nächsten Monate zu ändern. Wie ich das anstelle? Keine Ahnung…. Wer nen Tipp hat, bitte mitteilen….

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