Sensenfrau

Ich würde gerne mehr schreiben, aber in meinem Kopf herrscht zurzeit mal wieder Gedankensalat, den ich einfach nicht so leicht entwirren kann. Und wenn ich dann vor dem Laptop sitze, herrscht auf einmal gähnende Leere, so als würden meine Gedanken wie Kakerlaken blitzschnell beim Lichteinschalten in die Bodenritzen verschwinden.

Apropos Kakerlaken. Das größte Exemplar begegnete mir einmal in meinem Kibbuz-Zimmer in Israel. Ich war gerade eingezogen und hielt das Vieh für einen verirrten Frosch. Als ich mir die schreckliche Wahrheit dämmerte, verließ ich für den Rest des Nachmittags nicht mehr mein Bett. Seitdem leide ich unter einem Käfertrauma.

Haha. Genau so sieht es in meinem Kopf aus: Kaum möchte ich einen wichtigen Gedanken fassen, kommen mir plötzlich so banale Geschichten in den Sinn. Und schon ist wieder alles Salat.

Zurück zum Banal-Alltäglichen: ich habe heute unsere Motorsense in Betrieb genommen. Und habe damit eine neue Leidenschaft entdeckt. Es gibt wenig Befriedigenderes (außer Bläschenfolie zu zerdrücken!) als mit diesem lärmenden Monster alles platt zu machen, was in irgendeiner Weise nach Löwenzahn, Quecke und Hahnenfuß aussieht. Danach sieht jetzt alles so herrlich ordentlich im Garten aus. Ich habe sogar endlich endlich endlich einmal eine korrekte Rasenkante. Obwohl ich eigentlich nicht der Typ für korrekte Rasenkanten bin. Das letzte bisschen Gartenanarchie herrscht hinter dem Gartenhaus, wo sich die Natur austoben darf. Und wo auch noch unser Weihnachtsbaum auf eine Wiederbelebung hofft. Daraus wird aber nix – der wird demnächst unser Lagerfeuer füttern.

Nächste Woche schreibe ich mehr. Es gibt ja noch einiges zu schreiben, aber mein Kind jammert, ich muss mich jetzt mal wieder um meine quakende Leibesfrucht kümmern.

Veröffentlicht unter Garten.

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