His love is the Son

Bin extra um halb sieben (wohlgemerkt: an einem Sonntag) aufgestanden, um einen weiteren, hinter düster-grauen Wolken versteckten Sonnenaufgang zu erleben. Und ja, um Amelie ihr Morgenfläschchen zu machen. Aber schon krass, dass die Sonne tatsächlich scheint! In meinem Kopf dreh ich das Geschichtsrad um ein paar Jahre zurück und da steh ich wieder blau uniformiert in einer BAE 146, bereit zum Start Richtung Amsterdam, Thessaloniki oder Berlin. Start in Nürnberg bei 500 m Sicht und Niesel. Manchmal hatte ich das Glück und servierte just in dem Moment unseren Piloten ihren Morgenkaffee, als wir durch die Wolkendecke brachen. Und da war sie: die Sonne, so orange wie eine Orange, von der man glaubte, sie sei irgendwo im Weltall verloren gegangen (also die Sonne, nicht die Orange…die Satzstellung war hier irgendwie vermurkst). Dann hab ich einige Augenblicke im Cockpit verharrt, außer a) einer der nikotinabhängigen Piloten hatte selbiges völlig eingenebelt oder b) es war schon wegen Überfüllung geschlossen (weitere nikotinabhängige Kollegen / heulende/ flirtende/gelangweilte Stewardessen/ neugierige Kinder).

Erstaunlich:  Die Sonne existiert, auch wenn sie wochenlang hinter den Wolken und in der Dunkelheit versteckt bleibt. Erstaunlich: Wir würden sofort unsere Existenz verlieren, wenn die Sonne sich nur um einige Zentimeter verschieben würde….Aber sie steht seit Jahrmillionen fest…

Für mich eine schöne Metapher, die mir mal wieder verdeutlicht, dass Gottes Liebe zu mir nicht von meiner eigenen Gefühlslage und von meinem Erleben abhängt. Sondern dass sie genauso unumstößlich existiert wie die Sonne. Auch wenn Wolken sie von Zeit zu Zeit verschleiern.

Wär aber trotzdem schön, wenn sie sich mal wieder zeigen würde. Also, die Sonne, meine ich.

Veröffentlicht unter Glaube.

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