Oh wei, schon lange nicht mehr geschrieben! Möchte ich die letzten Wochen zusammenfassen, dann mit diesen zwei Worten: Weihnachtswahnsinn und Gedankengewusel.
Weihnachtswahnsinn: nur der bleibt verschont, der konsequent boykottiert. Und das will ich nun echt nicht, da ich ein Fan der Adventszeit bin. Der erste Advent ist sozusagen der Paukenschlag, mit dem die für mich schönste Jahreszeit eingeläutet wird: endlich darf die angestaubte Deko aus ihren Kisten, ich verzweifle über Lichterkettenentknäuelung und bastele – wie jedes Jahr – hektisch einen Adventskranz. Ach, und nicht zu vergessen meine semiprofessionelle Pralinenwerkstatt, in der ich vor dem ersten Advent bis zu den Ellebogen in geschmolzener Kuvertüre stecke. Denn ich habe einen Stand auf Deutschlands schönstem Adventsmarkt auf dem Hof meiner Eltern in Sendelbach (habe ich mal gegoogelt und nix gefunden, also bleibt das hoffentlich noch lange ein Geheimtipp!). Dieses Jahr sind an meinem Stand nicht nur Schokojunkies eingetrudelt, sondern auch diverse Mitglieder meines Familienclans und Freunde. Sie schnüffelten und gierten und sabberten – aber da bin ich knallharte Geschäftsfrau: nur gegen Bares gab es meine handgeschöpften Toffeepralinen, Schokotaler, Rumkugeln und Nougatstückchen. Und wer mir ab und zu einen Glühwein spendierte, bekam das Anrecht auf einen Sitzplatz neben mir.

Gewinn hab ich trotz meiner straffen Kalkulation kaum gemacht (obwohl ausverkauft!), denn die Anfahrts- und Glühweinkosten haben diesen ruckzuck aufgefressen… Sei’s drum, nächstes Jahr bin ich wieder am Start!
Ach, und was mein Gedankengewusel betrifft, das ist noch schwerer als meine Außenlichterkette zu entwirren. Hier meine Hauptpunkte:
- Ich beanspruche mehr Zeit für mich, mehr Zeit mit Freunden, die mir gut tun, mehr Zeit für meine Interessen!
- Ergo: Nur wenn ich mich gut um mich kümmere, kann ich mich gut um Amelie und meine Familie kümmern
- Warum sind Emotionen manchmal so völlig außer meiner Kontrolle?
- Ich möchte mich mehr mit Menschen umgeben, die mir gut tun
- Und gleichzeitig schaffe ich es so gut, mich aus lauter Selbstschutz zu isolieren. Was ist da gesunde Selbstabgrenzung und was nicht?
Ach, und WIE hab ich es eigentlich trotz Pralinenfutterei und Plätzchenteignascherei geschafft abzunehmen? Der Blick auf die Waage ist momentan nicht der gefürchtetste, sondern der gefeiertste Augenblick des Tages. Da nehm ich mir doch glatt noch einen Lebkuchen und feiere mich selbst!
Happy 3. Advent an alle!!