Ikeamanie

Was hat Ikea, das andere Möbelhäuser nicht haben? Warum gleicht ein Shoppingtrip im schwedischen Möbelhaus einem Sonntagsausflug? Auf beides freut man sich. Nur dass man  bei ersterem an einem Samstag im November schwerer einen Parkplatz ergattert. Bewaffnet mit Buggy, Einkaufszettel (auf dem fünf Artikel stehen) und EC-Karte betreten wir das schwedische Einrichtungsparadies. Und mit uns gefühlte weitere 5.000 Menschen. Die uns auch ständig vor den Buggy latschen und zur Seite rempeln. Es wird hier mit einem Ernst zur Sache gegangen, als sei dies ein olypmischer Zehnkampf. Für einen kurzen Moment vermisse ich die USA, wo es bedeutend unhektischer und freundlicher zuging (gut, wir waren auch nie in einem amerikanischen Ikea, vielleicht verwandelt sich dort auch der liebreizendste Ami in eine zähnefletschende Konsumbestie).

Ich bemühe mich, diesem Trend mit zaghaftem Lächeln (ca. 10% lächeln zurück) und betont gelassener Gangart entgegenzuwirken. Aber ich merke, wer bummelt, der zieht hinter sich eine Schlange genervter Bürger her, sowie ein 60-Stundenkilometer-fahrender-Opa auf der Landstraße.

Als Armin sich der Kasse nähert, da liegen nicht fünf Artikel im Einkaufswagen (die wir ja ganz fest vorhatten, zu kaufen und uns durch nichts davon abbringen lassen wollten), auch nicht fünfzehn, sondern so viele, dass ein Einkaufswagen nicht ausreicht. Mein armer Mann muss sich zweimal durch den Kassier- und Einpackvorgang quälen.

Dafür sind wir jetzt stolze Besitzer von Duftkerzen, einer Schafhandpuppe, Blumenvasen, Windlichtern, Laternen und noch mehr Kerzen. Ursprünglich wollten wir eigentlich nur ein paar Büromöbel.

Aber dafür riecht hier jetzt alles schön nach Vanille. Und Amelie freut sich darüber, wenn Mama das Schaf zum Leben erweckt.

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